Der Sport stand Spalier - die Politik blieb fern. Franz Beckenbauer machte in Belgrad auf seiner vorletzten Station seiner Welttournee in alle 31 WM-Gastländer eine gemischte Erfahrung. »Die Creme de la creme unseres Sportes war versammelt«, als »Kajzer Franc« Serbien-Montenegro nach Deutschland einlud, berichteten Zeitungen. Wie der Chef des Organisationskomitee dem serbischen und früher jugoslawischen Sport Komplimente machte - von Trainern wie Zlatko »Tschik« Cajkowski und Branko Zebec über aktuelle Bundesligakicker wie Nationalspieler Mladen Krstajic von Schalke 04 - das kam bei den mehreren hundert geladenen Gästen ausgezeichnet an. Auch alle Spitzenpolitiker waren zu dieser kleinen Gala eingeladen worden - aber es gab nur Absagen. Doch Beckenbauer nahm es mit Humor: Er begrüßte auch die abwesenden »Gäste«.