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Finalkampf nicht belohnt: Jessica Göbel.

Barthel überrascht
Bad Driburgerin Göbel

Deutsche Tischtennismeisterschaften in Minden

Minden (WB). Seriensieger Timo Boll und Senkrechtstarterin Zhenqi Barthel haben in Minden den 74. deutschen Tischtennis-meisterschaften ihren Stempel aufgedrückt.

Der Weltranglisten-Zweite gewann sieben Wochen vor Beginn der Mannschafts-WM in Bremen mit 4:0 gegen Zoltan Fejer-Konnerth (Grenzau) seinen siebten nationalen Meistertitel. Er war damit einziger Titelverteidiger.
Nur ganz knapp verpasste die Bad Driburgerin Jessica Göbel diesen Ehrentitel. Sie verlor mit 2:4 im Finale gegen die Sensationsmeisterin Zhenqi Barthel vom Bundesligisten Homberger TS. Die 19 Jahre alte WM-Dritte im Mädchen-Einzel, die Rekordmeisterin Nicole Struse (Kroppach) gestoppt hatte, fand kaum Worte für ihre Leistung: »Ich kann es gar nicht fassen. Ernsthaft hatte ich nicht an den Titel gedacht.«
»Meine Form ist nicht schlecht, aber auch nicht super gut. Ich mache noch zu viele einfache Fehler. Das war kein Spaziergang«, kommentierte Boll seinen siebten Streich. Er hatte zuletzt viel Wert auf Konditionsarbeit gelegt. Den Feinschliff für Bremen will sich der »Asienfreund« im März bei drei Turnieren in Japan holen. Im Sommer schlägt Boll zum zweiten Mal in der chinesischen Super-Liga auf. Er hat einen Vertrag bei Zhejiang Hongxiang unterzeichnet. »Zwischen dem 1. Juli und 18. August werde ich zehn Partien für diesen Club bestreiten«, sagte Boll.
Die schlechte Verfassung einiger WM-Kandidatinnen überraschte den DTTB-Trainerstab nicht. »Das ist nicht dramatisch. Es ist leichter, in sieben Wochen die Top-Form aufzubauen als sie so lange zu halten«, sagte Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig. »Vor uns liegen noch drei Lehrgänge. Da gibt es einiges zu tun«, fügte er kritisch hinzu.

Artikel vom 06.03.2006