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Für die Deutschen läuft es gigantisch

Tolle Stimmung kurz vor der Oscar-Verleihung in Hollywood

Hollywood (dpa). Ob mit Oscar oder ohne: Noch nie gab es beim traditionellen deutschen Empfang 24 Stunden vor der großen Filmgala so viel zu feiern. Ausgelöst wurde die Euphorie durch andere Preise, die Independent Spirits Awards.
In Reih und Glied: die Oscar-Trophäen.

Direkt von deren Vergabe nämlich zogen am Samstag strahlende Gewinner in die deutsche Villa Aurora in Pacific Palisades ein. Und als sich alle Oscar-Nominierten zum Gruppenfoto versammelten, war auf dem Balkon kein Plätzchen mehr frei.
»Es läuft gigantisch«, platzte es aus Michael Ohoven heraus. Der 31-Jährige konnte mit dem von ihm produzierten Film »Capote« gleich drei der Auszeichnungen für »unabhängigen Geist« einheimsen und freute sich mit seinen Eltern Ute und Mario Ohoven auf die »Nacht der Nächte« in der sein Film mit fünf Nominierungen ins Rennen ging.
Etwas stiller genossen die Berliner Produzenten Roman Paul und Gerhard Meixner ihren Erfolg: Der von ihnen realisierte palästinensische Film »Paradise Now« wurde mit dem Independent Spirit Preis als bester Auslandsfilm gewürdigt und konkurriert bei den Oscars mit dem deutschen Beitrag »Sophie Scholl - Die letzten Tage« in der Regie von Marc Rothemund.
Als Gastgeber betonte der deutsche Konsul Martin Stocks, »wir sollten auf unsere deutsche Filmindustrie sehr, sehr stolz sein.« Stolz auf seine Studentin Ulrike Grote zeigte sich der Regisseur und Hochschullehrer Hark Bohm, der schon die zweite Oscar-Hoffnung seines früheren Ausbildungsgangs mit einem Kurzfilm nach Los Angeles begleitet. »Das erste Mal mit der »Roten Jacke« vor zwei Jahren, das war vielleicht noch Zufall. Aber jetzt kann man schon sehen, dass es auch an der Ausbildung liegt«, sagte Bohm.

Artikel vom 06.03.2006