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Lebensmotto: »Wer Glück hat, sollte es teilen«

Benefizkonzert zugunsten von Obdachlosen


Bielefeld (WB). Am Anfang war die Blockflöte. Dann kam die rabiate Musiklehrerin und vermieste ihm fast die Musik. Doch zum Glück entdeckte Thomas Beckmann das Cello. »Entscheidend ist nicht, wer das Instrument gebaut hat, sondern wie der Musiker sich ihm nähert«, sagt der Mensch Beckmann über den Musiker Beckmann. Er hat sich ihm genähert und das höchst erfolgreich. Seit Anfang der 90er Jahre ist Beckmann nicht nur mehr ein gefeierter Cellist, sondern gibt als Initiator der Hilfsaktion »Gemeinsam gegen Kälte« Benefizkonzerte in der gesamten Republik. Zum ersten Mal macht die Tournee nun einen Stopp in Bielefeld, am Donnerstag 9. März, 19.30 Uhr, in der Altstädter Nicolaikirche.
Das Konzert wird vom Verein »Gegen Kälte« gemeinsam mit dem Evangelischen Gemeindedienst organisiert. Der Erlös kommt der Versorgung von Nichtsesshaften durch die ökumenische Bahnhofsmission zugute. Schirmherren der Veranstaltung sind Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Oberbürgermeister Eberhard David.
Auf dem Programm stehen die Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach. Das Instrument, auf dem Beckmann spielt, ist kostbar. Es handelt sich um ein »Il Mendicante-Cello aus der goldenen Periode des berühmten Geigenbauers und Stradivari-Schülers Guadagnini.
Den Ausschlag für sein gemeinnütziges Engagement gab ein schwerer Autounfall, den Thomas Beckmann gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin Kayoko Matsushita, überlebte. »Wer Glück hat, sollte es teilen«, lautet seither das Lebensmotto des Paares, das in der ehemaligen Wohnung von Clara und Robert Schumann in der Düsseldorfer Altstadt lebt.
Karten für das Konzert gibt es in der Nicolaikirche sowie beim Evangelischen Gemeindedienst unter Telefon 801-03 oder an der Pforte des Johanneswerks, Schildescher Straße 101-103. Der Eintritt kostet 17 Euro.

Artikel vom 04.03.2006