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Großstadt ist sicherer geworden

Zum ersten Mal seit Jahren sinkt in Bielefeld die Kriminalitätsrate


Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Bielefeld ist wieder sicherer geworden. Zum ersten Mal seit der Jahrtausendwende ist die Kriminalitätsrate in der größten Stadt Ostwestfalen-Lippes gesunken. Nach dem Höchststand der vergangenen zwei Jahrzehnte im Jahr 2004 mit 27 619 bekanntgewordenen Fällen ging die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr auf knapp 27 000 zurück.
Wenn Polizeipräsident Erwin Südfeld am kommenden Montagmittag im Polizeipräsidium an der Kurt-Schumacher-Straße die bislang streng unter Verschluss gehaltene Polizeiliche Kriminalstatistik 2005 vorstellen wird, dann kann er nach Informationen dieser Zeitung gleich mehrfach gute Nachrichten zu verkünden. Neben rückläufiger Kriminalität ist die Aufklärungsquote auf mehr als 55 Prozent gestiegen - das ist Rekord, im Jahr 2002 hatte die Quote noch bei 49,1 Prozent gelegen. Oder mit nackten Zahlen ausgedrückt: Mehr als jeder zweite Fall von den knapp 27 000 bekanntgeworden Straftaten ist in 2005 geklärt worden. Knapp 10 000 Tatverdächtige wurden dabei im vergangenen Jahr ermittelt.
Trotzdem gibt es für uniformierte Schutzpolizei und Zivilfahnder von der Kripo noch mehr als genug zu tun. Die Kriminalität ist zwar unter den Höchststand aus dem Jahr 2004 gesunken, liegt aber - im Vergleich zu den Vorjahren - auf deutlichem höherem Niveau.
Sorgen bereiten zudem die so genannten Rohheitsdelikte. Bei Raubtaten und Überfällen gab es deutliche Zuwächse. Ebenso ist die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen nach oben geschnellt. Steigerungen gab es auch bei Einbrüchen und Betrügereien.
Diebstahlstaten gingen dagegen deutlich zurück. Auch EC-Karten-Diebe hatten dank der guten Zusammenarbeit von Polizei und Einzelhandel weniger Chancen.

Artikel vom 04.03.2006