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Versorgung der
Pfarrer sichern

Evangelische Kirche muss handeln

Bielefeld/Detmold (WB). Die drei evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen sehen bei der Altersversorgung von Pfarrern und Kirchenbeamten künftig finanzielle Schwierigkeiten auf sich zukommen.
Klaus Winterhoff: gerechte Lösung finden.

Das hat die Gemeinsame Versorgungskasse (VKPB) festgestellt. Die VKPB ist für die Pfarrerpensionen in der westfälischen, rheinischen und lippischen Kirche zuständig.
Die Mitgliederzahl der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) gehe bis 2030 von derzeit 2,6 auf 1,7 Millionen zurück, sagte der Sprecher der westfälischen Landeskirche, Andreas Duderstedt, dieser Zeitung. Die Synode habe beschlossen, nur noch 20 Theologen jährlich in den Vorbereitungsdienst für das Pfarramt aufzunehmen. Das werde in 25 Jahren zu einer Zahl von 700 Pfarrern führen. Die Zahl der Pensionäre werde aber steigen.
Derzeit gebe es in Westfalen, im Rheinland und in Lippe neben 5200 Aktiven 4080 Pensionäre. 2030 werden es einem Gutachten zufolge 6200 Ruheständler bei 1500 Aktiven sein. Die Summe der Ruhestandsbezüge werde sich bis 2030 nach 139 Millionen Euro im vergangenen Jahr mehr als verdoppeln, sagte Duderstedt. Gleichzeitig nehme das Beitragsvolumen immer weiter ab.
Grund der Entwicklung sei vor allem ein Phänomen der 80er und 90er Jahre, als es deutlich mehr Theologen als Pfarrstellen gab. Vielen Pfarrern seien Stellen über die regulären Stellen hinaus angeboten worden. Lösungsmöglichkeiten sollten auf der Synode 2006 im November besprochen werden. Einerseits sollten Pfarrerschaft und Beamten im Alter sicher versorgt sein, ohne dass dies zu unzumutbaren Einbrüchen in der Besoldung führe, andererseits müssten die kirchlichen Körperschaften die Zuweisungsbeträge für ihre Arbeitsfelder verkraften können. EKvW-Vizepräsident Klaus Winterhoff: »Wir müssen zu einer generationengerechten Lösung kommen.«

Artikel vom 06.03.2006