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Zur Sache

Dicke Luft in Leverkusen. Es qualmt und stinkt. Nein, diesmal nicht nur aus den Schloten des Chemie-Giganten. Es raucht auch in der Vorstandsetage der Bayer AG. Sogar ganz gewaltig.
Die Herren, die ihre Betriebs-Fußballer schon seit Jahrzehnten fürstlich unterstützen, müssen nun mit einem schwerwiegenden Vorwurf leben. Sie haben dem Ex-Manager Reiner Calmund zum Abschied einen dreckigen »Persilschein« überreicht. Denn wie sich jetzt herausstellt: die Trennungsgründe, dubiose Bargeld-Geschäfte, wurden dabei verschwiegen.
Dafür wird nun umso lauter geredet. Über den schwergewichtigen Calmund, der immer gern den lustigen und leutseligen Fußball-Fachmann mimte und sogar zum WM-Botschafter befördert wurde. Über seinen Gütersloher Partner Volker Graul, der in den Fall verstrickt sein soll. Und über die Bayer-Bosse, die als so seriös gelten wollen - und nun in den Negativschlagzeilen stehen.
Ein Schatten fällt auf die gesamte Ball-Branche. Denn die Fragen müssen nach diesen Enthüllungen gestellt werden: Wie sauber ist die Liga? Wo stinkt es noch? Vielleicht sogar überall ein bisschen?
Klaus Lükewille

Artikel vom 06.03.2006