06.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Graul: »Alles
ist korrekt
abgelaufen«

Vorwürfe dementiert

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Die Bargeld-Affäre um Reiner Calmund: Jetzt meldet sich der Spielervermittler Volker Graul zu Wort. Und er stellt fest: »Alles ist ordnungsgemäß abgelaufen.«

Zu den Vorwürfen des »Spiegel« und von Bayer-Chef-Wolfgang Holzhäuser erklärte Volker Graul: »Ich bin total perplex. Ich habe alle Gelder, die ich erhalten habe, quittiert. Alles wurde in Rechnung gestellt. Ich weiß nicht, was da jetzt hochkocht.« Graul wisse nichts über Ermittlungen. »Wir haben Kaufoptionen für vier Spieler erworben. Dafür gibt es Beweise. Es war alles rechtmäßig. Das wusste auch Herr Holzhäuser. Es gibt sogar einen Schriftwechsel über die Sache zwischen meinem Steuerberater und den Fachleuten von Bayer. Alles wurde korrekt versteuert.« Und Graul sagt weiter: »Mit dem Geld sicherte sich Bayer das Recht, die Spieler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine feststehende Summe zu erwerben. Am Ende ließ man die Option verstreichen und die Spieler sind für mehr Geld zu anderen Vereinen gewechselt. Warum man Calmund im Nachhinein schaden will, weiß ich nicht.«
Volker Graul (53) stammt aus Gütersloh. Er spielte bei der SVA und war als Jugendnationalspieler Teamkollege von Rolf Rüssmann, Paul Breitner und Uli Hoeneß. 1970 wurde er vom VfL Osnabrück verpflichtet und schoss in der Regionalliga 21 Tore.
Graul galt damals als einer der umworbensten deutschen Nachwuchsspieler. 1977 landete er beim DSC Arminia Bielefeld und schaffte mit den Ostwestfalen den Aufstieg in die Bundesliga.
Nach seinem Karriereende (1983) engagierte er sich 1995 als Mäzen und später auch als Manager beim FC Gütersloh. Er führte den Club in die Zweite Bundesliga, stieg 1999 aber wieder ab und hinterließ verbrannte Erde. Der FCG musste in die Insolvenz. Volker Graul arbeitet seit Jahren als Spielerberater und -vermittler.

Artikel vom 06.03.2006