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Millionen-Beute
schon im Ausland

Erneute Festnahme in England

London (dpa). Fast zwei Wochen nach dem größten Geldraub in der britischen Geschichte fehlt vom Großteil der Beute immer noch jede Spur.

Von den mehr als 53 Millionen Pfund (78 Millionen Euro) sind bisher nach offiziellen Polizei-Angaben erst 8,5 Millionen Pfund (etwa 12,4 Millionen Euro) wieder aufgetaucht. Vermutet wird, dass das restliche Geld ins Ausland gebracht wurde. Wegen des Überfalls auf ein Geldlager in der südostenglischen Grafschaft Kent sitzen ein Autohändler, drei weitere Männer und eine Frau in Untersuchungshaft.
Nach jüngsten Angaben der Polizei wurden in einem Industriegebiet im Südosten von London sieben Millionen Pfund entdeckt. Zunächst hatten die Ermittler nur von »mehreren Millionen« gesprochen. Das Geld wurde in einer Autowerkstatt sichergestellt, deren Besitzer sich zwei Tage nach der Tat mit einem Kleintransporter nach Spanien verabschiedet hatte. Der 44-Jährige bestreitet jede Beteiligung an dem Überfall.
Nach Informationen der »Sunday Times« richtet sich die Aufmerksamkeit der Polizei trotzdem auf die Frage, ob in seinem Kleintransporter ein Teil der Beute außer Landes gebracht wurde. Der Wagen - ein weißer Ford Transit - war 48 Stunden nach der Tat an Bord eines Zuges durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal. In einem anderen weißen Ford Transit, der auf einem Hotelparkplatz abgestellt war, hatte die Polizei 1,3 Millionen Pfund entdeckt. Nicht bestätigt wurde der Fund von mehreren Millionen Pfund in der Nähe der Farm des Hauptverdächtigen, des 60-jährigen Autohändlers John Fowler
Unterdessen wurde im Großraum London ein 28-jähriger Mann festgenommen. Damit erhöhte sich die Zahl der Festnahmen in Zusammenhang mit dem Millionenraub auf 16. Die meisten Verdächtigen kamen gegen Kaution wieder auf freien Fuß.

Artikel vom 06.03.2006