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»Bültmannshof«-Betreiber
stehen in den Startlöchern

Neue Pächter für das traditionsreiche Restaurant

Von Jürgen Rahe
Bielefeld (WB). Das traditionsreiche Restaurant »Bültmannshof« soll nun endlich aufwendig renoviert und ab September neu betrieben werden. »Schon in der kommenden Woche werden die Verträge mit den Nachfolgebetreibern unterschrieben«, erfuhr das WESTFALEN-BLATT am Freitag aus gut unterrichteten Kreisen.

Hinter dem Renommierobjekt in Uni-Nähe steht den Angaben zufolge eine Vereinigung von Unternehmen - ein sogenanntes Pächterkonsortium - die das feste Ziel haben, das Gastro-Haus mit neuem Leben zu erfüllen und hier ein frisches Konzept zu realisieren. Ins idyllisch gelegene historische Fachwerkgebäude soll die gutbürgerliche deutsche Küche einziehen. Die Teichnähe bietet zudem die Möglichkeit, Außengastronomie, Biergarten und Kinderspielplatz einzurichten.
Eine offizielle Bestätigung für die Angaben indes gab es am Freitag nicht. Hauptpächter der städtischen Immobilie ist die Herforder Brauerei Felsenkeller. Deren Verkaufsleiter Lutz Hageböck, Verhandlungsführer in dieser Sache, war zwecks Stellungnahme nicht zu erreichen. In der Vergangenheit hatte Hageböck immer wieder darauf hingewiesen, dass in dem repräsentativen Restaurant auch in Zukunft eine qualitativ ansprechende Gastronomie geboten werden soll.
Der unter Denkmalschutz stehende »Bültmannshof«, ursprünglich Bauernhaus und erstmals 1346 erwähnt, war von 1973 bis Mai 2004 von Manfred und Christiane Gauß als Restaurant betrieben worden. Es hatte einige Interessenten für die Nachfolgelösung gegeben, doch in keinem Fall konnte bislang Vollzug gemeldet werden. Manfred Gauß am Freitag zum WESTFALEN-BLATT: »Das ist ja eine erfreuliche Nachricht, dass hier bald wieder Gäste einkehren sollen. Zwei Jahre Betriebspause sind aber auch wirklich genug.« Thomas Keitel, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes ist von der Entwicklung ebenfalls angenehm überrascht. Keitel: »Ich muss gestehen, ich hatte keinen blassen Schimmer. Nun bin ich gespannt aufs neue Konzept.«
Raum für repräsentative Anlässe, Hochzeits- und Familienfeiern - das waren die Stärken im »Bültmannshof« in der Gauß-Ägide. Aber nicht nur das: In all der Zeit ist auch reichlich Prominenz eingekehrt. Ob Ex-Bundespräsident Gustav Heinemann, Modeschöpfer Pierre Cardin, Tenor Rudolf Schock oder Fußballweltmeister Fritz Walter - sie alle trugen sich gern ins berühmte »Bültmannshof«-Gästebuch ein.

Artikel vom 04.03.2006