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Meisterliche Nerven

Sieg im Topspiel: Schröno Baskets vor dem Aufstieg

Von Elmar Neumann
Paderborn (WB). Bis in die Schlussminute mussten die Schröno Paderborn Baskets samt ihrer 3000 Fans zittern, aber letztlich endete auch das Spitzenspiel gegen den Mitteldeutschen BC Weißenfels wie die 41 Zweitliga-Spiele zuvor - mit einem Sieg für Paderborn.

Doch natürlich war dieser 42. Erfolg in Serie keiner wie jeder andere. Mit dem schwer verdienten 86:80 (37:39) gegen den Tabellenzweiten baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung acht Spieltage vor dem Saisonende auf acht Punkte aus. Da die Schrönos eingedenk des 92:68 im Hinspiel auch den direkten Vergleich souverän für sich entschieden haben, ist ihnen der Titel und der damit verbundene Aufstieg ins deutsche Basketball-Oberhaus nicht mehr zu nehmen. »Wenn wir das noch aus der Hand geben würden, hätten wir den Aufstieg nicht verdient«, sagte auch Paderborns Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi.
Bis die Rekordkulisse im Sportzentrum Maspernplatz das Meisterstück feiern durfte, hatten die Mannen von Coach Doug Spradley reichlich Arbeit verrichten müssen. »Vor dem Spiel habe ich keine Gedanken daran verschwendet, dass wir verlieren könnten, aber nach den ersten Minuten habe ich meine Gedanken ein bisschen korrigiert«, musste der Coach eingestehen. Auch ohne ihren Topscorer (Gregory Burks sah verletzt zu) dominierten die hart bis unfair agierende Gäste die Anfangsphase und zogen kurzzeitig gar auf sieben Punkte davon (26:33, 17. Minute). »Wir waren am Anfang doch sehr nervös und haben in der ersten Halbzeit sicherlich nicht so gut gespielt, wie wir es können«, sagte Paderborns Tim Black. Mit 17 Punkten vor der Pause sorgte der kleine Spielmacher dafür, dass auch schwache Gastgeber den Gegner in Reichweite hielten.
Mit zwei weiteren Black-Punkten zur ersten Paderborner Führung (43:42/22.) war bereits kurz nach Wiederbeginn das entscheidende Signal gesetzt. Zwar ließ sich Weißenfels selbst von einem 62:75-Rückstand (34.) nicht zur Aufgabe zwingen, doch in der dramatischen Schlussphase (81:79/40.) waren es die Schrönos, die mit meisterlicher Nervenstärke ein unfreiwilliges Ende der Siegesserie verweigerten und schließlich den entscheidenden Erfolg feierten. »Paderborn hat verdient gewonnen«, urteilte auch Jan Pommer, Geschäftsführer der BBL, der den potenziellen Liganeuling erstmals live unter die Lupe nahm.
Der Aufstieg fast perfekt, vermelden die Verantwortlichen um Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi auch am Verhandlungstisch erste wichtige Erfolge. Mit Tim Black Steve Esterkamp, Marius Nolte, Daniel Lieneke und Frieder Jacobsen hat bereits ein Quintett einen Vertrag für die kommende Saison unterzeichnet. »Damit haben wir absolute Identifikationsfiguren an uns gebunden und eine gesunde Basis für alle weiteren Planungen geschaffen«, so Mehrdadi.
Schröno Baskets: Buse 11, Heinen 9, Lieneke 2, Dücker 2, Duggen, Black 30, Kemna, Nolte 15, Esterkamp 17.

Artikel vom 06.03.2006