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Erneut vorn: Michaela Dorfmeister, die Österreicherin.

So knapp war es im Skizirkus noch nie

Gleich drei Siegerinnen bei einem Super-G

Hafjell (dpa). Bei der knappsten Entscheidung in der Geschichte des alpinen Weltcups teilten sich gleich drei Skirennläuferinnen den Sieg.

Die Amerikanerin Lindsey Kildow, Nadja Styger aus der Schweiz sowie die Österreicherin Michaela Dorfmeister gewannen am Freitag im norwegischen Hafjell in 1:18,65 Minuten den Super-G. »Irgendwie kommt in dieser Saison alles an Glück zurück. Jetzt kann ich den Lohn ernten, weil ich immer so hart gearbeitet hab«, sagte Olympiasiegerin Dorfmeister, die sich auch den Disziplinen-Weltcup sicherte.
Petra Haltmayr (Rettenberg) fuhr auf Platz zehn, Martina Ertl-Renz aus Lenggries wurde 15. Beide Deutsche sicherten sich damit die Teilnahme am letzten Super-G der Saison beim Weltcup-Finale Mitte März in Schweden.
Das geschichtsträchtige Rennen im Ort der olympischen Alpin- Wettbewerbe von 1994 hatte in der Kanadierin Kelly Vanderbeek die tragische Figur. Nur eine hundertstel Sekunde zurück reichte es für sie noch als Vierte nicht zum Platz auf dem Siegerpodest.
Zwischen dem Siegertrio und der Achtplatzierten Kathrin Zettel (Österreich) lagen gerade einmal 0,12 Sekunden. Erst einmal hatte es drei Siegerinnen gegeben. Beim Riesenslalom 2002 in Sölden lagen Tina Maze (Slowenien), Nicole Hosp (Österreich) und Andrine Flemmen (Norwegen) gemeinsam vorn. Bei einem Speed-Rennen jedoch ist ein Dreifach-Sieg ein Novum.
Der vom kroatischen Trainer Ante Kostelic gesetzte Lauf wies Tücken auf und stellte die ersten drei Starterinnen vor unlösbare Probleme. »Da sind die Funkgeräte am Start heiß gelaufen«, sagte Petra Haltmayr über ein schwer zu fahrendes Tor im Zielhang. Tochter Janica konnte von der Kurssetzung ihres Vaters nicht profitieren: Die viermalige Olympiasiegerin wurde nur 14. Trotzdem verteidigte sie mit 1400 Punkten ihre Führung im Gesamtweltcup vor Dorfmeister (1162) und Anja Pärson (Schweden/1161).

Artikel vom 04.03.2006