Von Maren Waltemode Bielefeld (WB). Nach der Korrektur der umstrittenen Rechtschreibreform werden möglicherweise die Schulbücher knapp. Die Unterrichtsmaterialien in korrigierter Form sollen zu Beginn des nächsten Schuljahres vorliegen.
Obwohl die Änderungen nur einen kleinen Teil des Sprachschatzes wie die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung und Silbentrennung betreffen, muss in den Schulbuchverlagen das gesamte Verlagsprogramm Korrektur gelesen werden. »Aktuell wird noch beraten, wie wir verfahren. Wir hoffen, zum nächsten Schuljahr die Änderungen angepasst zu haben. Möglicherweise kann es zu Engpässen im Schulbuchgeschäft kommen«, erklärte Teresa Breithaupt vom Berliner Cornelsen Verlag, zu dem auch das Bielefelder Cornelsen Verlagskontor (CVK) gehört. »Das kostet uns wieder einen Haufen Geld«, sagte Programm-Geschäftsführer Peter Schell von der Braunschweiger Westermann/Diesterweg/Schroedel-Verlagsgruppe, »aber ab heute werden wir die ersten Deutschbücher korrigieren«. Am stärksten von den Änderungen betroffen seien die Deutsch-Titel für die Klassen 7 und 8, sagte Schell. Konkret gehe es um 500 Deutsch-Werk, die überarbeitet werden müssten. Der Verlag gibt etwa 10 000 unterschiedliche Schulbücher heraus. Andreas Baer vom VdS Bildungsmedien, dem Branchenverband der deutschen Schulbuchverlage, rechnet auf Lehrerseite eher mit einem pragmatischen Umgang mit den neuen Änderungen. »Lehrer können sich auch im Internet unter www.rechtschreibrat.com die Regeln herunterladen und ansonsten trotzdem mit bisherigen Büchern weiterarbeiten.« Niedersachsens Kultusminister Bernd Busemann (CDU) zeigte sich gestern zufrieden mit den Korrekturen: »Jetzt kehren endlich Verbindlichkeit ein.«
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