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Polizei spürt
Millionen auf

Fünf Verdächtige sind in Haft

London (dpa). Eineinhalb Wochen nach dem Millionenraub in England hat die Polizei einen größeren Teil der Beute entdeckt. Das Geld - mehrere Millionen Pfund - wurde bei einer Razzia in einem Industriegebiet im Südosten von London gefunden.
Das abgelegene Farmhaus des tatverdächtigen John Fowler. Foto: dpa

Genauere Angaben machten die Ermittler am Freitag zunächst nicht. Insgesamt waren vergangene Woche bei dem Überfall auf ein Geldlager in der Grafschaft Kent umgerechnet etwa 78 Millionen Euro geraubt worden. Wegen des größten Geldraubs in der britischen Geschichte sitzen inzwischen vier Männer und eine Frau in Untersuchungshaft.
Das Geld wurde bei einer Durchsuchung im Industriegebiet von Bexley gefunden, an der auch Scotland Yard beteiligt war. Es war auf mehrere Säcke verteilt. Zugleich wurde ein 43-jähriger Mann unter dem Verdacht der Hehlerei festgenommen.
Auch auf einer abgelegenen Farm in Kent, die dem derzeitigen Hauptverdächtigen gehört, wurden Scheine entdeckt, die aus dem Millionenraub stammen sollen. Die Polizei dementiert jedoch Berichte, wonach sie auf einem Feld in der Nähe mehr als 20 Millionen Pfund sichergestellt habe.
Bislang waren aus dem Raub erst 1,3 Millionen Pfund wieder aufgetaucht. Das Geld hatten die Täter in einem Kleintransporter liegen lassen, der auf einem Hotel-Parkplatz abgestellt war.
Der Verdacht richtet sich inzwischen vor allem gegen den 60-jährigen Geschäftsmann John Fowler. Dem Autohändler gehört die Farm, auf der die gekidnappte Familie des Lager-Managers festgehalten worden sein soll. Der Manager wurde dann unter Morddrohungen gezwungen, das Gelddepot zu öffnen.
Fowler werden Entführung, Verschwörung zum Raub sowie inzwischen auch Hehlerei zur Last gelegt. Zusammen mit ihm sitzen ein Geschäftspartner, dessen Freundin, ein Dachdecker sowie ein arbeitsloser Mann in Untersuchungshaft.
Die Fahndung nach weiteren Tatverdächtigen sowie nach dem Rest der Millionenbeute läuft aber nach wie vor.
Die Polizei hat bereits die Vermutung geäußert, dass sich die Aufklärung über Jahre hinziehen könnte.

Artikel vom 04.03.2006