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Blick in alte Zeitungen weckt neues Staunen


Von Heinz Paus,
Bürgermeister Paderborn
»Wer mit Worten arbeitet, muss die Macht verantworten«.
Diese Worte des schweizerischen Bundespräsidenten Moritz Leuenberger gehen vor allem an die Adresse der Medien. Seit nunmehr 60 Jahren arbeitet das WESTFALEN-BLATT mit Worten und mit Bildern. Seit nunmehr 60 Jahren stellt sich das als Westfalen-Zeitung am 15. März 1946 gegründete Blatt dieser Verantwortung. Seit 60 Jahren begleitet das Blatt, das durch die Übernahme des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTES 1958 in Paderborn unter diesem Namen erscheint, unsere Stadt.
60 Jahre, in denen in Paderborn viel passiert ist, in denen sich Paderborn von einer zerstörten, braven Mittelstadt zu einer attraktiven und lebendigen Großstadt mit guten Perspektiven entwickelt hat. Das belegen Studien des »Berlin Institut für Weltbevölkerung und globale Entwicklung« sowie der prognos AG Düsseldorf. Beide kommen in Bezug auf die Stärke sowie die bisherige und künftige Dynamik von Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung zu dem Ergebnis, dass Paderborn auch in Zukunft zu den wenigen Wachstumsregionen in Nordrhein-Westfalen und Deutschland gehören wird.
Das Wachsen Paderborns war immer auch zentrales Thema in der großen Paderborner Heimatzeitung. Ich denke dabei an den Wiederaufbau, der in vielen zu Herzen gehenden Beiträgen beschrieben wurde. Oder viele Jahre später die Gebietsreform. Wer hat die Berichte und Fotos nicht vor Augen, als der Kapitulationsumzug mit Bollerwagen zum Neujahr 1975 aus Schloß Neuhaus kommend zum Paderborner Rathaus zog, um gegen die kommunale Neugliederung und damit die Zugehörigkeit von Schloß Neuhaus zur Stadt Paderborn zu protestieren? Geschichten, die sich einprägen, weil sie von den Chronisten und kritischen Beobachtern dokumentiert und kommentiert wurden.
Die kommunale Neuordnung, die Universität, die Stadtsanierung und der Computerpionier Heinz Nixdorf mit seiner Firma von Weltruf - all diese Etappen Paderborner Entwicklung finden sich in den Ausgaben, den vielen Beiträgen und Fotos wieder. Blättert man im Archiv in den Zeitungen von gestern und vorgestern, kommt man ins Grübeln. Es ist kaum zu glauben, dass die Stadt, die man nach dem Krieg eigentlich erst gar nicht wieder aufbauen wollte, einen solchen Aufschwung nehmen konnte.
Vieles hat sich in Paderborn verändert. Ein Prozess, den auch das WESTFÄLISCHE VOLKSBLATT stets kritisch und mit Bodenhaftung begleitete. Der Weg zur optimalen Verkehrsinfrastruktur Paderborns, mit dem Flughafen, der A33, einer Reihe von Bundesstraßen war immer auch wichtiges Medienthema.
Auch die Paderborner Firmen mit einem breiten Angebot an qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen, die für den wirtschaftlichen Aufwärtstrend der Großstadt stehen, fanden mit der Zeitung einen starken Partner.
Die Vielfalt Paderborns als Computerstadt, Kultur- und Sportstadt, als Oberzentrum mit einer attraktiven City und einem Einzugsgebiet von fast 500 000 Menschen ist Tag für Tag erlebbar. Auch und gerade in der Heimatzeitung.

Artikel vom 15.03.2006