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Ältere zurück ins Berufsleben

Müntefering spricht sich für Lohnzuschüsse und Gehaltsausgleich aus


Berlin (dpa). Sozialminister Franz Müntefering (SPD) will mit Lohnzuschüssen und gelockerten Fristenregelungen für Arbeitsverhältnisse mehr ältere Menschen zurück ins Berufsleben bringen. Das geht aus einem Positionspapier zur »Initiative 50 plus« des Ministers hervor. Damit »wollen wir die Fähigkeiten der 50-Jährigen und Älteren voll nutzen und das faktische Renteneintrittsalter deutlich erhöhen«, sagte er. Auch Kombilöhne sind im Gespräch.
Mitte des Jahres will die Koalition die gesetzgeberische Initiative ergreifen. Die »Initiative 50 plus« steht in einem engen Zusammenhang mit der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bis 2029. Durch eine längere Lebensarbeitszeit will Müntefering auch die Altersvorsorgesysteme stabilisieren.
Für die »Initiative 50 plus« plant Müntefering Lohnkostenzuschüsse für Unternehmen, die Arbeitslose einstellen, die älter als 50 Jahre sind. Seinem Positionspapier zufolge soll in Unternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten »die Qualifizierung vom 50. Lebensjahr an durch Übernahme der Weiterbildungskosten von der Bundesagentur gefördert« werden, wenn der Arbeitgeber das Arbeitsentgelt fortzahlt.
»Arbeitnehmern nach Vollendung des 50. Lebensjahres kann die Differenz zwischen neuem und altem Lohn zu 50 Prozent ausgeglichen werden, wenn sie eine gegenüber ihrer früheren Tätigkeit geringer entlohnte Arbeit annehmen«, heißt es in dem Papier. Betriebe, die Arbeitslose ab 55 Jahren einstellen, müssen für diese keinen Arbeitgeberanteil zur Arbeitslosenversicherung zahlen. Müntefering plant zudem »erleichterte Befristungsregelungen« für Arbeitnehmer vom 52. Lebensjahr an.
Zudem heißt es: »Und es wird bei der Suche nach wirkungsvollen Regeln für existenzsichernde Löhne auch geprüft, ob die Idee des Kombilohns zu Gunsten der Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser genutzt werden kann.«

Artikel vom 06.03.2006