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Dienstleister für die Vereine

Tennis-Bezirks-Vorstand zieht positives Fazit nach erstem Amtsjahr

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Der erste Abschnitt eines noch langen Weges ist absolviert und dies mit einem positiven Fazit. So jedenfalls beurteilt der Tennisvorstand des Bezirkes Ostwestfalen-Lippe seine Arbeit nach einem Jahr Amtszeit in einem Pressegespräch, welches in den Geschäftsräumen (bkn) des ersten Vorsitzenden Waldemar Braun stattfand.

Genau eine Woche (9. März) vor der Jahreshauptversammlung des Bezirkes OWL im VIP-Raum der Schüco-Arena informierte der Vorstand über die Aktivitäten des ersten Amtsjahres. Gemeinsames Ziel des Teams um »Chef« Waldemar Braun ist es, den Tennissport wieder zum Auf- oder Umschwung zu verhelfen. Messlatte für diese Arbeit ist die Entwicklung der 57 000 Mitglieder in 271 Vereinen des Bezirkes. Derzeit ist ein drei prozentiger Rückgang zu beklagen, doch die Kurve wird im Vergleich zu den Jahren zuvor immer flacher. »Diesen Trend wollen wir nicht nur stoppen, sondern wieder aufsteigende Kurven in der Mitgliedergrafik zeichnen«, erklärt der erste Vorsitzende Braun.
Natürlich kann er und sein Team nicht persönlich für die Vereine aktiv werden, um deren Mitgliederzahlen zu steigern. »Helfend können wir den Vereinen zur Seite stehen, ihnen Mut machen, die notwendige Kreativität und Aktivität aufzubringen«, erklärt Braun, der sich mit seiner Vorstandscrew als Dienstleister für die Vereine sieht. Erfolgreiche Konzepte in Sachen Mitgliederzuwachs könnten auf andere Klubs transportiert werden. Dafür ist aber Kommunikation notwendig, doch hieran harkt es noch. »Wir haben zunächst unseren E-Mail-Verteiler auf Vordermann gebracht, um bestimmte Dinge auch gleich an die richtige Adresse zu bringen. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Kommunikationskanäle im Verein oft nicht funktionieren«, so Braun.
Wie schwierig dies manchmal ist, wurde bei der Planung der erstmals seit langer Zeit wieder durchgeführten Hallen-Bezirksmeisterschaften deutlich. Die Vereine wurden informiert, doch der eigentliche Adressat, der Spieler oder die Spielerin, wurde nicht erreicht, weil die Kommunikation im Verein nicht klappte. So drohte sogar das Aus für das neue Event mangels Masse. Dank E-Mail und zahlreichen Telefonaten konnte in Lippstadt mit einem anspruchsvollen Teilnehmerfeld doch noch aufgeschlagen werden.
Neben diesen Hallenmeisterschaften gehörte das Senioren Rosen- und Schinkenturnier zu den Neuerungen, hatte sich der neue OWL-Vorstand doch das Motto: »Den Tennisspielern in OWL mehr Turniere zu bieten« auf die Fahne geschrieben. So findet vom 17. bis 20. August erstmals ein Seniorenturnier bei RW Lage statt. Im Rahmen der Bezirksmeisterschaften (28. April bis 1. Mai beim TC Brackwede) wird es ein Beach-Tennis-Turnier geben. Perfekt läuft es beim Nachwuchs, wo Bezirksjugendwart Hans-Joachim Meier seine gute kontinuierliche Arbeit fortgesetzt hat. Auch die Hobbyrunde (letztes Jahr 98 Teams) wird immer beliebter. »Das kommt an«, freute sich Breitensportwart Norbert Krusch, der gleichzeitig an den Anmeldeschluss (15. März) für die Hobbyrunde 2006 erinnerte.
Doch das Erreichte war nur ein erster Schritt für das große Ziel Aufschwung im Tennissport. Es wird weiter gearbeitet am Zusammenspiel Vorstand und Basis, das in den letzten Jahren in eine Art »Dornröschenschlaf« gefallen ist. Solch alte Strukturen aufzubrechen oder Denkweisen wie »Ihr das oben und wir da unten« aus den Köpfen zu bekommen, ist ein langwieriger Prozess. Das gemeinsame Arbeiten für die Sache Tennis muss erlernt und wieder bewusst gemacht werden. Nur so wird das Vorstandsteam um Waldemar Braun sein Ziel erreichen. Der »Chef« ist angesichts des guten Teamgeistes jedenfalls recht optimistisch.

Artikel vom 03.03.2006