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Die Neubau-Gründung
ruht auf 360 Pfeilern

Cornelsen erweitert - Zufahrt von Eckendorfer Straße

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Expansion braucht ein gesundes Fundament«, sagt Horst Kepplinger und meint damit ganz und gar nicht nur eine finanzielle Basis. Für die Erweiterung der Lagerung und Kommissionierung der Cornelsen Verlagskontor GmbH & Co. KG an der Kammeratsheide ist schweres Gerät erforderlich. Die Gründung des geplanten Neubaus ruht auf 360 Betonpfählen im Moorboden der Heeper Fichten.

Seit dem 9. Januar arbeiten sich die Fachkräfte mit schweren Maschinen Stück für Stück vorwärts, verfüllen die jeweils 25 Meter tiefen Löcher mit Baustahl und Beton. Auf den Pfählen, erklärt Geschäftsführer Horst Kepplinger, wird später die gesamte Bodenplatte ruhen - die Basis für die verschiedenen Abschnitte des bis 2008 terminierten Bauvorhabens für insgesamt mehr als zehn Millionen Euro. Kepplinger: »Ein klares Bekenntnis zum Standort Bielefeld, das insbesondere bei den Verantwortlichen der Verlagszentrale in Berlin getroffen worden ist.«
Seit Mitte der Siebziger Jahre ist Stück für Stück das Logistikzentrum des CVK-Verlagskontors an den Heeper Fichten entstanden. Nach den 1,7 Millionen Euro für das neue Rechenzentrum vor zwei Jahren optimiert CVK jetzt die Logistikströme. Zu den vorhandenen Lagerflächen und dem Hochregal mit 60 000 Palettenplätzen kommen jetzt weitere 6000 Palettenplätze auf 5000 Quadratmetern bebauter Fläche hinzu. Besonders dankbar, schätzt Kepplinger, werden die Anwohner der Karolinenstraße und der Kammeratsheide sein: Die Kapazitätserweiterung in Anlieferung, Lagerung, Kommissionierung, und Versand beim größten Schulbuchversender führt dazu, dass künftig der gesamte Lkw-Verkehr nur noch über die Eckendorfer Straße abgewickelt wird. Vor Kopf des neuen Lagerkomplexes stehen dann elf Laderampen, die seitliche Anlieferung entfällt. Als Angebot an die Lkw-Fahrer gibt es bereits vor dem Firmentor Aufstellflächen für ankommende Brummis.
Baulichen Zeitdruck haben die Arbeiter auf der gigantischen CVK-Baustelle dabei in ganz besonderer Hinsicht: Die neue Schulbuchsaison im Frühsommer drängt. Bis Mai, wenn zum letzten Mal für die »Rushhour« im Versand das große Zelt aufgebaut wird, muss die Bodenplatte insgesamt fertig sein. In der Hochsaison arbeiten dann zusätzlich zu den 320 Mitarbeitern von CVK bis zu 200 Aushilfen im Versand.
Zunächst zehn Meter hoch auf zwei Etagen wird die Erweiterung in drei Abschnitten errichtet. Die Basis für eine spätere Aufstockung ist durch die Pfahlgründung bereits gelegt. Zudem besteht die Möglichkeit, im vorderen Grundstücksbereich zur Eckendorfer Straße ein weiteres Hochregallager zu bauen. Vorher, ergänzt Kepplinger, gilt das Augenmerk aber erst einmal der Fördertechnik im vorhandenen Abpack- und Nachschubbereich: »Wir müssen die Warenströme an die neue Technik anpassen und insgesamt optimieren.« Immerhin hat CVK ständig 30 000 Titel am Lager gelistet - vom Hörbuch bis zum Plüschbär. Gegen »Karteileichen« hilft eine optimale EDV. Und die hat vom Herbst an noch mehr zu tun. Dann geht der erste der drei Bauabschnitte offiziell ans Netz, der zweite folgt im Frühjahr 2007.

Artikel vom 04.03.2006