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»KUNO« macht Ganoven
den Kartenbetrug schwer

NRW-Innenminister Wolf startete Sicherungssystem


Bielefeld (WB/mzh). Mit einem Druck auf den ominösen roten Knopf hat NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf gestern im Bielefelder Polizeipräsidium »KUNO« aktiviert. »KUNO«, die Abkürzung für das Behördendeutschmonstrum »Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr durch Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen«, soll Ganoven Betrügereien mittels EC-Karten erschweren.
Wer seine EC-Karte (aus Unachtsamkeit oder an Diebe) verliert, gibt bei der Polizei Bankleitzahl und Kontonummer an - persönlich, nicht telefonisch! Die Daten werden gespeichert, und falls ein Unbefugter mit der Karte in einem Einzelhandelsgeschäft - das an das »KUNO«-System angeschlossen sein muss - einkaufen will, scheitert er. »Das dämmt den EC-Kartenbetrug ein, erhöht die Sicherheit im elektronischen Lastschriftverkehr und entlastet die Polizei, die ihre Kräfte nun auf anderen Gebieten einsetzen kann«, versicherte Minister Wolf.
Reinhard-Dieter Wolf vom Einzelhandelsverband OWL zeigte sich gestern hocherfreut über die fruchtbare Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. »Aus Ostwestfalen kommen die besten Ideen«, meinte Wolf, denn Bielefeld ist Nordrhein-Westfalens erste »KUNO«-Stadt. Bis zur WM im Juni soll das System flächendeckend funktionieren.
»Sogar die Experten in den USA waren des Lobes voll«, berichtete Michael Gerling, Managementdirektor des Kölner Euro-Handelsinstituts EHI, der »KUNO« unlängst in Übersee vorstellte. Mit der weniger leistungsfähigen, aber dennoch erfolgreichen Ordnungspartnerschaft »ISPE« und einem alten »KUNO« hatten Bielefelder Einzelhandel und Polizeipräsidium bereits Schrittmacherfunktion ausgeübt. Wichtig: Auch der neue »KUNO« informiert bei Kartenverlust nicht die Bank - das muss der Bestohlene selbst erledigen.

Artikel vom 03.03.2006