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Jede Minute ein Anruf

Hans Biendarra ist seit 26 Jahren Pförtner


Von Lars Rohrandt
»Pressehaus Sudbrackstraße, guten Tag!« Mit diesen Worten wird jeder begrüßt, der das WESTFALEN-BLATT unter 05 21/58 50 anruft. Tagsüber melden sich im Pförtnerhaus an der Bielefelder Sudbrackstraße stets Monika Stickdorn oder Hans Biendarra.
Das Telefon klingelt im Minutentakt. »Vom Gefühl her sind es 30 bis 60 Anrufe in jeder Stunde«, erzählt Biendarra. Ein Gespräch dauert meist eine Minute. Häufig möchten WESTFALEN-BLATT-Leser mit der Redaktion verbunden werden oder mit dem Vertrieb, um sich etwa ihre Tageszeitung in den Urlaub nachsenden zu lassen. Auch den Kollegen helfen die beiden hauptamtlichen Pförtner, die während der Nacht von Mitarbeitern eines Wachdienstes vertreten werden, stets weiter.
Biendarra kennt so gut wie jeden Kollegen mit Namen. Lediglich bei den Praktikanten muss der zweifache Familienvater aus Bielefeld-Altenhagen des öfteren dann doch passen. »Zumeist weiß ich aber zumindest, in welcher Redaktion oder Abteilung sie arbeiten.«
Ein gutes Gedächtnis für Gesichter und Namen ist für einen Pförtner eine äußerst hilfreiche Eigenschaft. Unerlässlich ist es, ein freundlicher Mensch zu sein. »Da muss man vielleicht eine gewisse Naturbegabung mitbringen«, meint Biendarra, den so gut wie nichts aus der Ruhe bringen kann. Sei eine Anfrage auch noch so kurios. »Eine Zeitlang wurden wir regelmäßig gefragt, welcher Wochentag denn heute sei«, erzählt der 48-Jährige. Selbstverständlich bekam der Anrufer eine Antwort.
Während der olympischen Winterspiele machte Biendarra eine interessante Beobachtung. »Als die Biathlon-Wettbewerbe liefen, gab es deutlich weniger Anrufe.« Eine Region war im Fernsehfieber.

Artikel vom 15.03.2006