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Lust auf »Spaßverein«

VfB Fichte-Spiel in Hüls fällt aus - Meier verlängert

Bielefeld (WB/jm). Die schlechte Nachricht: Weil der Rasen im Badeweiherstadion unbespielbar ist, fällt das Oberliga-Punktpiel des VfB Fichte beim VfB Hüls am Sonntag aus. Die gute Kunde: Mit Thorsten Meier hat eine wichtige Stütze verlängert; wie alle vor ihm unabhängig von der Spielklasse.

»Wir sind ein Spaßverein - aber kein unprofessioneller. Die Jungs fühlen sich einfach wohl bei uns«, freut sich Sven Moning, mit 33 Jahren der jüngste Trainer aller Fußball-Oberligen darüber, dass der Kader für die neue Spielzeit immer mehr Konturen annimmt. »Aus einem Spaßverein kann man eine Menge herauskitzeln, weil er die Mannschaft eng zusammenführt. Es gibt bei uns keine Neid-, keine Selektionsprozesse«. Die Loyalität im VfB Fichte sei »hervorragend. Ich bin ein Fan meiner Mannschaft«, adelt Moning das Miteinander, das besondere Wir-Gefühl in dem etwas anderen Klub. In Sachen Scouting konzentriert sich der VfB Fichte neuerdings auf den Raum Minden-Lübbecke und das angrenzende Niedersachsen. »Dort wird sehr gut gearbeitet«, weiß Moning. Zurzeit seien mehrere Probespieler im Training, darunter Sebastian Bekemeier vom SC Rinteln (Bezirksklasse).
Robert Mainka wird die Pause freuen; der Angreifer hätte wegen anhaltender Leistenprobleme nicht mitwirken können.
»Mal spielen, dann wieder nicht - der Rhythmus passt nicht«, ärgert sich Christopher Gliniars über den neuerlichen Ausfall. »Es ist langweilig, immer nur gegen die eigene Mannschaft zu spielen«. Wie am Donnerstag, als 45 Minuten lang elf gegen zehn kickten. »Langsam wird's mir unheimlich«, kommentierte Sven Moning den Endstand. »Woanders enden solche Duelle 10:8. Bei uns 0:0«. Die Dreierkette im Unterzahl-Team zeigte eine astreine Leistung. »Es wird immer schwieriger gegen uns. Wer gegen uns nicht das erste Tor macht, verliert«, registriert Moning vergnügt weitere Fortschritte in der Kompaktheit.
Die gewonnene Trainingswoche soll nicht zuletzt dazu beitragen, dass der VfB Fichte auch auf fremdem Terrain auf Touren kommt. »Auswärts müssen wir unbedingt nachlegen. Es reicht für den Klassenverbleib nicht aus, Achter in der Heimtabelle zu sein«, unkt Moning. Mit einem Sieg (in Gütersloh) und einem Remis (in Rheine) sind die Bielefelder Vorletzter in der Auswärtsstatistik. Bloß Schermbeck steht hier noch schlechter da.
Inzwischen ist das ausgefallene Westfalenpokalspiel beim SC Herford neu angesetzt worden. Nun möchte der VfB Fichte am Mittwoch, 22. März (18.30 Uhr), im Jahnstadion den vom Deutschen Fußball-Bund ausgelobten 52 000 Euro für das Erreichen der DFB-Pokal-Hauptrunde ein entscheidendes Stück näher kommen.

Artikel vom 04.03.2006