04.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frühzeitig den Sack zubinden

WHV-Pokal: »Graue Maus« bei der TSG - TuS 97 nach Korschenbroich

Bielefeld (WB/jm). Ein Heimspiel gegen eine »graue Maus«, viel problemloser hätte es eigentlich kaum kommen können: In der dritten Runde des WHV-Pokals empfängt die TSG Altenhagen-Heepen die HSG Radevormwald/Herbeck (Sa., 18 Uhr, Sporthalle Heepen), Tabellensiebter der Handball-Verbandsliga Niederrhein.

»Die haben die zweitbeste Abwehr der Liga«, hat TSG-Coach Jörg Harke im Internet recherchiert. »Aber auch den schwächsten Angriff in ihrer Klasse«. Gleichwohl warnt er davor, die Mannschaft des scheidenden Trainers Dietmar Scholz (nach Hilgen, für ihn kommt am 1. Juni Axel Eigenwillig, zuletzt HG Remscheid) auf die leichte Schulter zu nehmen. Um einen sorglosen Pokalabend verleben zu können, ist der Oberligist gut beraten, seine Favoritenrolle selbstbewusst anzunehmen und frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. »Wir wollen in die nächste Runde, und so werden wir auch spielen«, erklärt Harke, der nur hofft, dass das freie Karnevalswochenende seine Jungs nicht aus dem Tritt gebracht hat. »Den Rhythmus zu verlieren, passiert ja schnell mal«.
Die vielversprechenden Planungen für die Saison 2006/07 sollten der TSG derweil Flügel verleihen.
Am Sonntag guckt Jörg Harke sich das Oberliga-Verfolgerduell zwischen dem VfL Mennighüffen - nächster Gegner in Heepen - und TuS Ferndorf an.
Der Ortsnachbar hat dafür ein undankbares Los erwischt: Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gastiert in der dritten WHV-Pokalrunde am Sonntag um 16 Uhr beim zwei Klassen höher spielenden TV Korschenbroich. Der aufstrebende West-Regionalligist ist im Jahr 2006 noch ohne Niederlage und inzwischen auf den vierten Tabellenplatz geklettert. In der heimischen Waldsporthalle wurde vor knapp sechs Monaten das letzte Mal verloren. TuS 97-Trainer Frank Brennecke schätzt das Kräfteverhältnis realistisch und damit die Chancen auf eine Pokalsensation eher gering, »im einstelligen Prozentbereich«, ein.
»Das ist eine starke Truppe«, hat er vom Trainerkollegen Marius Timofte (Dinslaken) erfahren. »Und uns steckt eine lange Busfahrt in den Beinen«. Mit den Litauern Nerijus Kesilis und Ramunas Kalendauskas ist der von Olaf Mast - in den 90er Jahren beim THV Kiel aktiv - trainierte Gegner international besetzt. »Wir fahren da ganz locker hin. Korschenbroich ist eine Nummer zu hoch für uns. Vielleicht tut es uns mal ganz gut, zu verlieren«, macht Brennecke in Understatement. Auch deshalb, weil Ralf Bruelheide angesichts hartnäckiger Knieprobleme geschont werden soll. »Das schmälert nicht unsere Aussichten«, beeilt sich Frank Brennecke festzustellen und verweist darauf, dass Sven-Eric Husemann sich »stark gemausert« habe.
Bei allen Pokalehren möchte der TuS 97-Coach einen ganz wesentlichen Aspekt nicht vergessen wissen. »Die Meisterschaft hat ganz klar Vorrang für uns. Wir müssen zwischen dem 11. März und 1. April, also binnen 21 Tagen, fünf Punktspiele bestreiten. Und das wollen wir gerne zu null schaffen. Den Aufstieg wollen wir möglichst schon vor Ostern klar machen«.

Artikel vom 04.03.2006