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Mammut blieb im Sumpf stecken

Westfälisches Museum für Archäologie zeigt »Klima und Mensch«

Herne (dpa). Die 1,7 Millionen Euro teure Ausstellung »Klima und Mensch - Leben in Extremen« im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne beschreibt vom 30. Mai an ein Jahr lang die Welt der Evolution und der Klimaentwicklung.
Ein Teil des Schädels aus dem Neandertal bei Düsseldorf. Foto: dpa

Gezeigt werden seltene Ausstellungsstücke wie die älteste bekannte Feuerstelle der Welt aus Südafrika, an der sich Frühmenschen vor 1,6 Millionen Jahren wärmten, oder der älteste bekannte Speer. Prunkstück ist das Mammutbaby »Dima«, das vor 35 000 Jahren im sibirischen Sumpf stecken blieb und 1977 von Goldsuchern im Dauerfrostboden entdeckt wurde. »Dima« ist eine Leihgabe des Zoologischen Museums der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.
Die Ausstellung zeigt auch die Entwicklung des Menschen, zum Beispiel, wie die ersten aufrecht gehenden Menschen die sich ausbreitenden Savannen bevölkerten. Die menschlichen Gegenstücke zum Mammut, der Neandertaler und der moderne Mensch, besetzen in der Ausstellung Hauptrollen. Sie hätten es besonders gut verstanden, sich an die extremen Klimaschwankungen während der Eiszeiten anzupassen, sagte Museumsleiterin Barbara Rüschoff-Thale.
Die Jagd und die Kunst der frühen Menschen veranschaulichen seltene Funde wie der älteste Bogen der Welt aus Dänemark oder die 20 000 Jahre alte Venus von Kostenki aus Russland, eine der berühmtesten Venusfiguren der Welt. Insgesamt werden 300 Funde in der Sonderausstellung gezeigt.
Das Klima als treibende Kraft der Evolution begleitet dabei den Museumsbesucher als »Klimakurve« auf dem Gang durch die vergangenen sechs Millionen Jahre. Die Klimakurve zeigt jeweils, welche Umwälzungen das Leben auf der Erde beeinflusst haben: Vor 6 Millionen Jahren »läuft das Mittelmeer voll«, von 1400 bis 1850 erlebt Europa eine kleine Eiszeit und Hungersnöte.

Artikel vom 03.03.2006