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Erst abgeguckt,
dann mitgegessen

Eltern sind beim Essen Vorbilder

Pommes, Pizza, Limonade - der Speiseplan vieler Kinder besteht vor allem aus Fett und Zucker. Die Folgen sind fatal: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist zu dick - Tendenz steigend.

Was vor Jahren noch als Amerika-typisch belächelt wurde, hat Europa und auch Deutschland längst erreicht. Dabei sind Kinder für eine gesunde Ernährung durchaus empfänglich, sagt die DAK. Eltern nehmen dabei eine besondere Rolle ein. Sie können ihrem Nachwuchs gute Vorbilder sein.
»Gesundes Essen will gelernt sein«, sagt Hans Zitzmann, Bezirksgeschäftsführer der DAK Bielefeld. »Das Motto des diesjährigen Tags der gesunden Ernährung spricht uns deshalb aus der Seele.« Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr? Sicher haben Erwachsene immer noch die Möglichkeit, ihren Speiseplan zu überdenken. Doch der Grundstock unseres Essverhaltens wird in der Kindheit gelegt und ändert sich danach kaum. »Vorlieben oder Abneigung für bestimmte Lebensmittel begleiten uns bis ins hohe Alter«, so Hans Zitzmann.
Es ist vor allem das Verhalten der Eltern, das Kinder beim Essen nachahmen. Wenn sich die Eltern ausgewogen und vielseitig ernähren und aufhören zu essen, wenn sie satt sind, dann ist das für die Kinder Normalität. Sie übernehmen das Verhalten erst einmal, vor allem, wenn sie noch klein sind. Der Satz »Iss deinen Teller leer!« ist deshalb keine optimale Erziehungsmaßnahme, so die DAK. »Kinder haben ein gutes Regulierungssystem und wissen selbst am besten, wann sie satt oder hungrig sind«, sagt Hans Zitzmann. »Kleinere Portionen und Nachschlag bei Bedarf sind da wesentlich sinnvoller.« Die DAK bietet Hilfestellung an, wenn es um die richtige Ernährung geht. Die Kasse bezuschusst Ernährungskurse und hat für adipöse Kinder ein spezielles Programm aufgesetzt.

Artikel vom 07.04.2006