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Bielefelder Fachhochschule
folgt Firmen nach China

Start mit 41 Studenten - Fachkräfte von morgen


Von Edgar Fels
Suzhou/Bielefeld (WB). »Herzlich willkommen, Bielefeld«, stand auf einem großen Schild vor dem Eingang der Universität. Lesen konnte das keiner der deutschen Besucher. Denn bis auf den Stadtnamen war der Gruß auf chinesisch geschrieben. Und doch handelt es sich um eine Hochschule aus Ostwestfalen, die sich unweit der Asien-Metropole Schanghai vor einem Jahr mit einer Dependance niedergelassen hat - die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) mit Sitz in Bielefeld.
Wie kommt eine Schule dazu, einen Standort in China aufzubauen? Die FHM ist eine privatwirtschaftliche geführte Schule. Wer dort studieren will, muss Gebühren bezahlen. Konkreter Anlass für das China-Engagement der FHM ist, dass immer mehr deutsche Mittelständler den Einstieg in den chinesischen Markt wagen. Die FHM sieht ihre Chance, für die Unternehmen qualifizierte Führungskräfte heranzuziehen.
Vor diesem Hintergrund wurde das Deutsch-Chinesische Mittelstandsinstitut (DCMI) gegründet, eine Kooperation der Universität Suzhou und der Fachhochschule des Mittelstandes Bielefeld. Seit Herbst vergangenen Jahres studieren an der FHM in Suzhou - eine Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern - zunächst 41 junge Chinesen und sieben Deutsche. Die Nachfrage auf Seiten der chinesischen Studenten sei enorm, berichtete der Direktor des Deutsch-Chinesischen Mittelstands-Instituts, Christoph Zabe-Brechtel, jetzt bei einem Besuch von Unternehmern aus Ostwestfalen-Lippe. Nur vier von zehn Bewerbern habe die Schule aufnehmen können.
Dabei verbringen die Chinesen während ihres vierjährigen Studiums eine einjährige Studienphase in Deutschland und absolvieren ein mehrmonatiges Praktikum in deutschen Unternehmen, vorzugsweise in der Region OWL. Angesichts der Dynamik in China sagte Zabe-Brechtel: »Wir müssen versuchen, das wir dabei bleiben.«

Artikel vom 02.03.2006