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Opel droht erneut mit
Werks-Schließung

»Bisherige Einschnitte nicht tief genug«


Rüsselsheim (dpa). Dem Autobauer Opel droht trotz des massiven Stellenabbaus von knapp einem Drittel der Belegschaft die Schließung eines Werkes in Europa. Der Modellwechsel beim Astra könnte nach Worten von Opel-Chef Hans Demant das Aus für eine europäische Produktionsstätte des Mutterkonzerns General Motors (GM) bedeuten. »Nach der gegenwärtigen Planung sieht es aus, als bräuchten wir in Zukunft weniger Werke«, sagte Demant auf dem Autosalon in Genf der »Financial Times«. Der Astra wird derzeit in vier Werken - in Bochum, im britischen Ellesmere Port, im polnischen Gleiwitz und im belgischen Antwerpen - gebaut. Derzeit erfüllten weder das Opel-Werk in Bochum noch Ellesmere Port das angestrebte Produktivitätsniveau. Aber die Werksleitung in Großbritannien zeige mehr Entgegenkommen als früher.
GM hatte vor einem Jahr seiner verlustreichen Tochter Opel und der schwedischen Tochter Saab ein umfassendes Restrukturierungsprogramm verordnet. Bei GM in Europa fielen 12000 Stellen weg - fast ein Fünftel der Belegschaft. Diese Einschnitte seien »wahrscheinlich nicht tief genug« gewesen, sagte der Opel-Chef. Weitergehende Schritte habe man aus Furcht vor Streiks vermieden.
Beim Betriebsrat stießen die Äußerungen auf Kritik. »Das Programm war der tiefste Einschnitt in der Nachkriegsgeschichte von GM Europa«, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz. »Wir werden keinen weiteren Arbeitsplatzabbau und schon gar nicht Werksschließungen in Europa zulassen.« Seite 4: Kommentar

Artikel vom 02.03.2006