02.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eltern wollen alte Rechtschreibung


Kiel (dpa). Der Deutsche Elternverein hat die Kultusminister aufgefordert, die klassische Rechtschreibung an den Schulen wieder zuzulassen. Außerdem sollten alle Erlasse zurückgezogen werden, in denen die alte Rechtschreibung als Fehler angekreidet wird. Das geht aus einem offenen Brief an die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder hervor, den der Vereinsvorsitzende Ulrich G. Kliegis gestern in Kiel vorstellte. Voraussichtlich heute entscheiden die Kultusminister über Korrekturen an der Rechtschreibreform.
»Es gibt ein Rechtschreib-Chaos an den Schulen, aber kein verbindliches Regelwerk für Schüler«, kritisierte Kliegis. Als absurd bezeichnete es der Vorsitzende, dass es derzeit kein einziges verbindliches, aktuelles Wörterbuch gebe, das als Grundlage für die Bewertung von Rechtschreibfehlern herangezogen werden könne.
Nach Ansicht des Elternvereins mit bundesweit 12 000 Mitgliedern hat der Rat für deutsche Rechtschreibung viele Schritte in die richtige Richtung getan. Allerdings hätte man dem Gremium mehr Zeit und mehr Befugnisse geben müssen. Der mit Experten aus dem gesamten deutschsprachigem Bereich besetzte Rat hatte in einjähriger Arbeit Korrekturvorschläge für die besonders strittigen Bereiche der 1996 beschlossenen Reform erstellt. Dazu zählen Teile der Getrennt-, Zusammen-, Groß- und Kleinschreibung.

Artikel vom 02.03.2006