02.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 


Kosten senken
ist machbar

Energieforum OWL in Oeynhausen

Von Bernhard Hertlein
Bad Oeynhausen (WB). Energiesparen ist möglich. Michael Gauselmann, Vorstand der Espelkamper Gauselmann AG, berichtete gestern beim »Energieforum OWL«,Êdass die jährlichen Stromkosten für ein einzelnes Geldspielgerät durch den Einsatz neuer Technik von 132 auf 59 Euro gedrückt werden konnten.

Rechnet man alle Gauselmann-Spielgeräte zusammen, wurden damit 125 Megawatt oder 125 mittlere Windräder eingespart. Gauselmann selbst betreibt am Standort Lübbecke seit knapp sieben Jahren eine Windmühle. Die Energie, die das Unternehmen hier gewinnt und ins allgemeine Stromnetz einspeist, deckt Michael Gauselmann zufolge 75 Prozent der Energiekosten für das Produktionswerk.
In Bad Oeynhausen bestätigte sich gestern, dass sich auch kleine und mittelständische Betriebe wieder fürs Energiesparen interessieren. Statt wie in den Vorjahren 120 bis 140 schickten diesmal 200 Betriebe ihre Experten zum »Energieforum OWL« ins Innovationszentrum Fennel. Klaus Meyer, Geschäftsführer der Agentur Energie Impuls OWL (Bielefeld), wertete den Anstieg vor allem als Folge der gestiegenen Energiekosten. Diese belasteten nicht nur die Verbraucher, sondern eben auch die Wirtschaft.
Gab es zu Beginn der Liberalisierung des Strommarktes auch bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) in Bielefeld und Detmold Versuche, Nachfrage in »Strompools« zu bündeln, so ist diesen Versuchen nach Angaben von Matthias Carl (IHK Lippe) inzwischen Ernüchterung gewichen. Die Energiekonzerne ließen kaum noch mit sich über Preise verhandeln.
Besser sei es also, Energie einzusparen. Jörg Köhl von der Deutschen Energieagentur (Dena) nannte Effekte von bis zu 20 oder 25 Prozent. Bezogen auf Heizungs- und Beleuchtungstechnologie rechnen sich Investitionen in ein bis drei Jahren, bezogen auf die Nutzung von Prozesswärme und Wärmerückgewinnung in fünf Jahren. Betriebswirtschaftlich interessant seien derzeit vor allem die Nutzung von Erdwärme und von Biomasse, erklärte Meyer. Auch Solarenergie rechne sich, wenn man sie nicht ausschließlich im Winter zum Beheizen nutze. Vor allem aber könne durch Wärmedämmung und andere einfache Investitionen in die Architektur vergleichsweise viel Energie und damit Geld gespart werden.

Artikel vom 02.03.2006