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Pauschalabgaben-Erhöhung

Gift für die Wirtschaft


Bund, Länder und Kommunen sind hoch verschuldet. Was tun, wenn kein Geld in der Kasse ist? Steuern und Abgaben erhöhen! Koste es, was es wolle. Mit der geplanten Erhöhung der Pauschalabgaben auf Minijobs will die Bundesregierung wohl das Loch in der Rentenkasse erträglicher gestalten. Doch der Bund riskiert, dass sich an anderer Stelle neue, mindestens ebenso große Probleme auftun.
Denn der Anstieg der Personalnebenkosten macht die Billig-Beschäftigungsverhältnisse unattraktiver. Tausende der seit 2002 entstandenen Minijobs wären in Gefahr. Zudem dürfte die Schwarzarbeit steigen. Das kann niemand wollen. Viel wichtiger wäre es, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung attraktiver zu gestalten. »Luxuswagen werden nicht dadurch attraktiver, dass man die Preise von Kleinwagen verteuert«, sagt IHK-Geschäftsführer von der Heiden und trifft damit den Kern des Problems.
Minijobs sind bei den Bürgern beliebt. Viele verdienen sich als Aushilfen - im Einzelhandel oder in der Gastronomie - bis zu 400 Euro hinzu, ohne darauf Steuern zahlen zu müssen. Es sind Einnahmen, die sie auch wieder konsumieren. Eine Erhöhung der Pauschalabgaben wäre Gift für die Wirtschaft. Edgar Fels

Artikel vom 04.03.2006