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Menschen in
unserer Stadt
Annette Kosten
Friseurin

Wenn sich einer Friseurin eine besondere Chance bietet, was tut sie dann? Richtig: Sie packt die Gelegenheit beim Schopfe - wo sonst? Das tat auch Annette Kosten. Als nämlich vor zwei Jahren die Handwerksordnung geändert wurde, wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit.
Mitten in der neuen Senner Ortsmitte eröffnete sie ihren Friseursalon »Annette K.« »Vorher war das nicht möglich, weil ich keinen Meisterbrief besaß«, sagt die 46-Jährige. »Aber mit der Änderung zählte meine jahrelange Berufserfahrung und die Leitung einer Friseur-Filiale so viel, dass ich im Mai 2004 auch ohne Meistertitel meine eigene Chefin werden konnte.«
Eine Entscheidung, die Annette Kosten bis heute nicht bereut hat. Auch wenn ein normaler Arbeitstag bei ihr jetzt elf Stunden hat. »Schließlich bin ich neben meiner eigentliche Arbeit als Friseurin und Chefin von vier Mitarbeiterinnen auch für den Bürokram verantwortlich. Und der ist so ganz und gar nicht meine Welt«, erzählt sie.
Aber sie nimmt diese ungeliebte Tätigkeit sportlich und beißt sich durch. Beides - das Sportliche und das Durchbeißen - hat Annette Kosten schon als Kind beim TuS 08 SenneI gelernt. »30 Jahre lang habe ich - in Senne geboren und aufgewachsen - in Senne auch Handball gespielt«, sagt die 46-Jährige.
Mit zehn Jahren begann sie damit - und würde es sicher auch heute noch tun. »Wenn ich nur mehr Zeit hätte«, meint Annette Kosten. »Denn diesem Sport bin ich mit Haut und Haaren verfallen.« Allerdings hat inzwischen auch die Vernunft ein Wörtchen mitgeredet, als sie vor einem knappen Jahrzehnt ihre Handballschuhe an den berühmten Nagel hängte. »Die Verletzungsgefahr steigt mit den Jahren deutlich. Und einen verletzungsbedingten Ausfall in meinem Geschäft kann ich mir nicht leisten«, sagt sie.
Aus der aktiven Sportlerin ist inzwischen eine aktive Zuschauerin geworden. Annette Kosten hat ihre »Handball-Gene« nämlich an die Töchter Stefanie (24) und Kerstin (21) weitergegeben. Und wenn diese mit dem Handballteam Sportfreunde Senne ein Spiel haben, sind Annette Kosten und Ehemann Fritz selbstverständlich auf der Tribüne dabei und feuern »ihre« Mannschaft an. Annemargret Ohlig

Artikel vom 02.03.2006