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Zwei »falsche« Trainer

Der Schalker Neururer, der Hannoveraner Slomka


Hannover (dpa). Verkehrte Fußball-Welt: Beim Bundesliga-Spiel Hannover 96 gegen den FC Schalke 04 sitzen die Trainer auf der falschen Seite. Die Familie von 96-Coach Peter Neururer wohnt in Gelsenkirchen, 500 Meter von der Veltins Arena entfernt. Die Familie von Schalke-Trainer Mirko Slomka lebt dagegen in Hannover. Der gebürtige Niedersachse könnte an diesem Samstag bequem mit der Straßenbahnlinie 3 zum Auswärtsspiel in die AWD Arena fahren, Haltestelle Stadionbrücke oder Waterlooplatz. Zudem haben beide Trainer in der Vergangenheit schon einmal beim Gegner und damit auf der »richtigen« Seite gearbeitet.
»Für mich ist das eines der wichtigsten Saisonspiele überhaupt«, sagte Neururer. Der 50-Jährige rettete die »Knappen« im Frühjahr 1989 vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, ist bekennender Schalke-Fan und sogar Vereinsmitglied. Dennoch wäre ein Heimsieg gegen Schalke das Größte. »Wenn wir gewinnen, fahre ich drei Mal hupend um die Veltins Arena«, kündigte er an.
Auch sein Kollege Slomka freut sich auf die Partie an alter Wirkungsstätte. Er arbeitete mehr als 13 Jahre als Jugend- und Co- Trainer bei Hannover 96. Ein »ganz besonderes Spiel« sei das jedoch nicht. »Wir haben nur zwei Punkte Rückstand auf den HSV und befinden uns in Schlagdistanz. Deshalb wären drei Punkte wichtig«, beurteilte der 38- Jährige die Begegnung nüchtern. »Wir sind auf einer guten Welle nach oben gespült worden, nun sollten wir nachlegen.« Fehlen wird außer dem am Knie operierten Kevin Kuranyi auch Spielmacher Lincoln (Bänderdehnung).

Artikel vom 04.03.2006