04.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spitzentreffen in München

HSV kämpft um seine minimale Meisterschaftschance

München/Hamburg (dpa). Für Bayern München ist es die Champions-League-Generalprobe, für den Hamburger SV eine Schlüsselpartie und für die Bundesliga das Spitzenspiel.
Elf Punkte hat der drückend überlegene deutsche Fußball-Meister mehr auf dem Konto als sein zweitärgster Verfolger aus Hamburg, der nur durch einen Sieg seine Minimalchance auf den Titel wahren kann. »Wir wollen die Meisterschaft einfahren. Dafür muss man die Heimspiele gewinnen«, sagte Münchens Mittelfeldregisseur Michael Ballack.
Nach einer scheinbar nicht enden wollenden Erfolgsstory unter Trainer Thomas Doll sind die Hanseaten ins Straucheln geraten. Zudem droht die Euphoriestimmung erstmals zu kippen. Leistungsträger wie Stefan Beinlich oder Sergej Barbarez meckerten über die neuen Vertragsangebote mit deutlich reduzierten Bezügen, es gab Kritik wegen der Neuverpflichtungen (Ailton, de Jong) und zuletzt machte sich sogar HSV-Star Rafael van der Vaart mit seinem Blackout beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart zur Lachnummer der Liga. »Wir müssen wieder positive Sachen abrufen und nicht immer nur hören, wie schlecht wir sind«, mahnte Berufsoptimist Doll.
Kapitän Daniel van Buyten (Gelb-Rote Karte), Stefan Beinlich (Muskelfaserriss), Raphael Wicky (5. Gelbe Karte) müssen ersetzt werden. Torjäger Ailton ist nach seinem Kieferbruch noch nicht fit.
Die Münchner wollen jene Spielzüge testen, mit denen sie am Mittwoch das Mauerwerk des AC Mailand aufbrechen wollen, um nach dem 1:1 im Hinspiel noch das Halbfinale in der Königsklasse zu erreichen. »Hamburg wird von der Spannung her wie ein Champions-League-Spiel sein«, sagte Bixente Lizarazu. »Wenn wir gewinnen, hat das einen vorentscheidenden Charakter für die Meisterschaft.« Er selbst muss aber wegen muskulärer Probleme zuschauen. Stürmer Paolo Guerrero fehlt wegen Grippe. Beim Rekordmeister wird der nach einer Oberschenkelprellung genesene Oliver Kahn wieder zwischen den Pfosten stehen.

Artikel vom 04.03.2006