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Anleihe zu 5,5 Milliarden

Bund übernimmt das Inflationsrisiko


Berlin (dpa). Die erste, an die Preissteigerung gekoppelte Staatsanleihe des Bundes startet mit einem Volumen von zunächst 5,5 Milliarden Euro. Je nach Marktlage soll diese inflationsindexierte Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren schrittweise auf zehn bis 15 Milliarden aufgestockt werden, kündigte das Finanzministerium gestern in Berlin an. Der Bund rechnet mit reger Nachfrage nach dem neuen Finanzinstrument, das in der Woche vom 6. März begeben werden soll.
Die erste inflationsgeschützte Staatsanleihe seit der Weimarer Republik richtet sich an institutionelle Anleger. Die Staatspapiere sind sicherer als andere Rentenpapiere, weil das Inflationsrisiko herausgenommen wird - Zins und Tilgung sind an die Preissteigerung gebunden. Der Bund übernimmt das Risiko steigender Preise. Bei höherer Inflationsrate steigen die Zinsen. Bleibt die Teuerung niedriger als erwartet, rechnet sich dies für den Bund, weil weniger Zinsen anfallen als bei vergleichbaren Papieren.
Deutschland ist der letzte der G7-Industriestaaten, das eine solche Anleihe auf den Markt bringt.

Artikel vom 01.03.2006