04.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spitzensport im Blick

Von Laura-Lena Förster
»Zum Beforschen ist der FC Bayern ein Super-Verein: sehr verlässlich, professionell und überhaupt nicht arrogant.« Lars Riedl (35) muss es wissen. Für das Forschungsprojekt »Global Player - Local Hero« der Volkswagen-Stiftung durfte er die Idole seiner Kindheit interviewen.

Für seine Dissertation hat er sich einen besonderen Aspekt herausgepickt: Warum gehen Menschen zum Sport? Wie können Vereine sie binden? Begonnen hat er mit den zentralen Motiven der Zuschauer: Emotionen, Identifikation, Unterhaltung. »Sport ist schön. Jeder kann hingehen, aber niemand muss«, sagt Lars Riedl und skizziert damit das Problem, vor dem die Vereine stehen: »Wie schaffen sie es, die Bedürfnisse des Publikums zu befriedigen?«
Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich der Bielefelder schon länger. Generell mit Sport. Intensiv nachgehen konnte er ihr nach seinem Soziologiestudium. In der Abteilung Sportwissenschaft, im Arbeitsbereich Sport und Gesellschaft von Prof. Dr. Klaus Cachay, wurde ein wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt »Das Bosman-Urteil und die Folgen für die Nachwuchsförderung« gesucht. Lars Riedl bekam die Stelle.
Aus dem Projekt entwickelte sich peu à peu die Idee für einen Sonderforschungsforschungsbereich zum Thema »Weltgesellschaft«. Daraus geworden ist allerdings nichts. Dafür nahm die Volkswagen-Stiftung den Gedanken gerne auf. Der Kreis schließt sich. »Natürlich musste ich mir wegen meiner Stelle keine Sorgen um die Finanzierung meiner Promotion machen«, sagt Lars Riedl, im Übrigen zweifacher Vater. »Der Aufwand ist aber nicht zu unterschätzen. Man kann sich nie auf eine Sache konzentrieren.«
Zwischen den Stühlen sitzt der wissenschaftliche Assistent noch immer. Das VW-Projekt ist in den letzten Zügen, ein neues, »Studium und Spitzensport«, hat gerade begonnen. »Da steht die Habilitation momentan noch hinten an.«

Artikel vom 04.04.2006