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Studenten
zur Räumung
aufgefordert

Rektor will Ende der Besetzung

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Uni-Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann hat die Besetzer des Rektorats schriftlich aufgefordert, die Räume umgehend zu verlassen. Sollten sie der Aufforderung nachkommen, werde er auf eine Anzeige verzichten.

Ansonsten drohe den Besetzern die strafrechtliche Verfolgung wegen Hausfriedensbruchs. Formal sprach er gegenüber den Besetzern ein Hausverbot aus, das sich auf den Rektoratstrakt der Hochschule erstreckt. Die Studierenden, die sich nunmehr in der vierten Woche im Rektorat aufhalten, um die Einführung von Studiengebühren an der Hochschule zu verhindern, riefen für gestern Abend eine Plenumssitzung ein, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Einige, so Uni-Sprecher Ingo Lohuis, hätten die Räume aber bereits verlassen.
In der Debatte um die mögliche Einführung von Studiengebühren hat das Rektorat Vorschläge für eine Staffelung der Beiträge vorgelegt. Danach sollen Neustudierende vom kommenden Wintersemester an 500 Euro pro Semester zahlen. Für Studierende im zweiten und dritten Semester soll das Entgelt 400 Euro betragen, und wer bereits im achten oder neunten Semester studiert, müsste nur noch 100 Euro zahlen. Rektor Timmermann begründet den Vorschlag damit, dass Studierende in höheren Semestern die durch die Studienbeiträge finanzierten Verbesserungen nur noch für einen Teil ihres Studiums in Anspruch nehmen könnten.
Wer allerdings die Regelstudienzeit um mehr als die Hälfte überschritten hat oder ein Zweitstudium absolviert, soll ebenfalls 500 Euro zahlen. Darüber hinaus soll es Härtefall- und Stipendienlösungen geben, die auch ausländischen Studierenden zugute kämen.
Uni-Sprecher Lohuis betonte, der Rektor stehe dem Allgemeinen Studierenden-Ausschuss und auch den studentischen Vertretern im Senat jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Mit den Besetzern wolle Timmermann allenfalls sprechen, sobald sie das Rektorat verlassen hätten.

Artikel vom 01.03.2006