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Die Uni muss unter Strom stehen

Von Phillip Gätz
Klaus Kronsbein lehrt nicht und forscht nicht. Er sitzt weder im Sekretariat noch steht er in der Mensaküche. Dennoch ist er für die Uni Bielefeld unverzichtbar. Damit alle anderen ihrer Arbeit überhaupt erst nachgehen können, muss er seine ordentlich gemacht haben. Der 47-Jährige ist Elektriker. Mit 22 Kollegen sorgt er dafür, dass »der Laden läuft«, wie er selbst sagt.

Seit 1979 kümmert sich Klaus Kronsbein, der in seiner Freizeit die Mannschaft des TV Werther II in der Handball-Bezirksliga trainiert, um die Instandhaltung des Elektrizitätsnetzes der Uni. »Wir sind in mehrere Teams unterteilt. Mit drei Kollegen kümmere ich mich hauptsächlich um den naturwissenschaftlichen Bereich«, sagt er. Manch einer kennt ihn auch von der West-end-Party vor einem Jahr, als der Strom zeitweise ausfiel.
Zu seinem Arbeitsbereich gehören auch ganz spezielle Orte in der Universität, an die ein Student normalerweise nicht gelangt. Die Tür zum Dach des Unigebäudes ist so einer. Für Scheinfrei öffnete Klaus Kronsbein sie. Oberhalb des zehnten Stocks muss man nicht nur schwindelfrei sein. Auch Strom ist in etwa 30 Metern Höhe ein Thema. »Sicherheit hat dabei natürlich Priorität«, sagt er.
In mehr als 25 Jahren Dienstzeit hat Kronsbein natürlich schon so Einiges erlebt: »Da war fast alles dabei. Vom Bagger, der ein Kabel losgerissen hat, bis hin zu totalen Stromausfällen«, erinnert er sich. Langweilig sei sein Job also keineswegs. »Ich mag meinen Beruf, weil er vielfältig ist. Die Vielfältigkeit machtÕs wiederum interessant. Und das bringt stetig neue Aufgaben mit sich.«

Artikel vom 04.04.2006