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AStA-Protest: so nicht!


In Frankreich besetzen die Berufsanfänger von morgen ganze Universitäten, in Bielefeld immerhin das Rektorat. Was die Proteste voneinander unterscheidet, ist nicht nur der Anlass. Während sich in Frankreich fast ein ganzes Land mit den Studenten solidarisiert, stehen die Gebührengegner hier gesamtgesellschaftlich gesehen recht einsam da. Kein Wunder, wenn sie sich so verhalten wie in Bielefeld. Infostände, Flyer und Plakate sind vollkommen in Ordnung, um die Befürworter vielleicht noch eines Besseren zu belehren. Unimitarbeiter daran zu hindern, ihre Büros zu betreten, selbst den Rektor auszusperren, ist nicht nur unüberlegt, sondern höchst unrühmlich. Dass Studiengebühren wohl kommen werden, ist nicht erst seit der Senatssitzung klar. Schon im Oktober hatte Prof. Dr. Dieter Timmermann in Scheinfrei eine Tendenz zu 500 Euro pro Semester erkennen lassen. Der AStA vermutete ein Missverständnis. Er wollte es vermuten. Blauäugigkeit und Aktionismus sind keine geeignete Mischung, um die Interessen von rund 18 500 Studenten zu vertreten. Was die Gegner jetzt noch tun können, ist, viele Stipendien herauszuschlagen. Das geht mit Reden und nicht mit Rumsitzen.

Artikel vom 04.04.2006