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Musik und Wort in der
»Woche der Brüderlichkeit«

Traditionsreiche Aktion gegen Judenfeindlichkeit

Bielefeld (WB). Mit einem Konzert, einem Vortrag und einem Festakt begeht die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) die »Woche der Brüderlichkeit«. Das Thema lautet »Gesicht zeigen«.

»Preise, meine Seele, den Ewigen« steht als Motto über dem Konzert, das an diesem Sonntag um 17 Uhr in der Neustädter Marienkirche stattfindet. Hier sind Psalmenvertonungen von Louis Lewandowski (1821-1894) und Leonard Bernsteins »Chichester Psalms« (1965) zu hören. Es singen und spielen Katja Plessing (Mezzosopran), Birgit Bachhuber (Harfe), Klaus Bertagnolli (Schlagzeug), Bernd Wilden (Orgel) und die Marienkantorei unter der Leitung von Ruth M. Seiler.
»Der altneue Antisemitismus in Europa« ist das Thema des Vortrags von Dr. Wolfgang Benz am Montag, 6. März, 20 Uhr, im Haus der Reformierten Gemeinde an der Güsenstraße 16-18. Der Geschichtsprofessor der Technischen Universität Berlin und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung spricht über ein Problem, das keineswegs rein deutsch ist - Judenfeindschaft gehört in vielen Ländern zum Alltag. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Ihren Abschluss findet die »Woche der Brüderlichkeit« am Sonntag, 12. März, 11.30 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses. Prof. Frank Crüsemann, ehemals als Alttestamentarier an der Kirchlichen Hochschule lehrend, zeigt, was es bedeutet, »Gesicht zu zeigen«, und beleuchtet den Gebrauch des Wortes »Gesicht« in Redewendungen der Umgangssprache. Oberbürgermeister Eberhard David überbringt die Grüße der Stadt; es musiziert der Chor der ev.-ref. Gemeinde unter der Leitung von Daniel Debrow.
Zur »Woche der Brüderlichkeit« laden die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit bundesweit seit 1952 ein. Die zentrale Eröffnungsfeier findet am Montag in Berlin statt; hier werden der Verein »Gesicht zeigen!« und der holländische Schriftsteller Leon de Winter für ihr Eintreten gegen antijüdische und rassistische Tendenzen mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet.

Artikel vom 02.03.2006