Von Franz Braun Bielefeld (WB). Es war wie Liebe auf den ersten Blick. Nach den Verhandlungen waren sich beide Seiten schnell einig. Die Verantwortlichen des TC SuS hatten ihren zweiten Trainer und Vaughn Bryan seinen Verein gefunden. »Ich habe sofort gespürt, dass die Chemie stimmt«, erklärt der neue Tennis-Coach Bryan des TC SuS.
Seine Philosophie und die seines neuen Klubs liegen auf gleicher Wellenlänge. »Ein Verein muss allen, egal ob Hobby- oder Leistungsspieler, eine Heimat bieten«, ist dieser Grundsatz für den 43-Jährigen ebenso wichtig wie mit eigenen Spielern selbst in hohen Spielklassen anzutreten. »Ein Team am Reißbrett zusammen zu stellen ist für mich der falsche Weg«, erklärt der ehemalige ATP-Ranglistenspieler (bestes Ranking 500) und Inhaber der A-Lizenz. Der US-Amerikaner weiß wovon er spricht, denn er war zuvor 18 Jahre lang beim TC Markwasen (Reutlingen) als Coach tätig. Der gebürtige Texaner (Beaumont) kam 1985 als Oberligaspieler nach Reutlingen. Aus zunächst drei Monaten wurden vier Jahre, in denen er zum Leistungsträger des Oberligisten wurde. Der Texaner verliebte sich in das gute »Old Germany« und in seine Corinna, die er auch zum Traualtar führte. Die Jugend- und Leistungsförderung lag Bryan, der Betriebswirtschaft an der University of Southwest Louisiana studierte, als Leiter einer eigenen Tennisschule beim TC Markwasen besonders am Herzen. Sieben württembergische Tennismeisterschaften zeugen von seiner kompetenten Arbeit. Doch nach 18 Jahren war diese bemerkenswerte Partnerschaft zu Ende. Ehefrau Corinna trat am 1. Januar in Detmold eine Stelle als leitende Oberärztin in einer Frauenklinik an. Schon am 23. Dezember hatte Ehemann Vaughn dem SuS zugesagt. Der Lebensabschnitt Reutlingen war für die gesamte Familie - Bryans haben zwei Kinder im Alter von 15 und 13 Jahren - beendet. »Wir alle freuen uns auf die Veränderung und die neuen Herausforderungen. Auch wenn dies unsere alten Freude in Reutlingen nicht alle verstanden haben«, erklärt der neue SuS'ler, der am 1. Mai seine Arbeit am Haller Weg beginnt. Die »Reutlinger Philosophie« und deren erfolgreiche Arbeit (Damen und Herren seit Jahren in der Oberliga) möchte er auch dem SuS einhauchen. »Wir müssen die Bezirksliga unbedingt halten«, erklärt Bryan, der ebenbürtiger Partner vom langjährigen TC SuS-Trainer Georg Hodik ist. Deshalb wird sein Neffe Daniel in der Sommerrunde für das Team aufschlagen. Zudem wird ein weiterer Amerikaner und zwei Tschechen auf dem Mannschaftsmeldebogen stehen. Die SuS'ler können sich auf eine lange Partnerschaft mit Bryan einstellen. »Wenn es mir gefällt, dann bleibe ich auch hier 18 Jahre. Kollege Hodik ist schon 24 Jahre hier. Also muss es beim SuS gut sein«, meint der Tenniscoach.
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