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Schaum kommt aus Sennestadt

Alarm auf Dalkebach in Gütersloh - Spur führt in den Bielefelder Süden

Sennestadt/Gütersloh (mdel/wow). Schaum-Massen auf dem Dalkebach haben am Dienstag in Gütersloh für Alarm gesorgt. Gestern stellte sich heraus: Die Spur führt zu einem Regenrückhaltebecken in Sennestadt.

Weiße Schaumberge hatten sich am Dienstagmorgen auf der Dalke getürmt. Der Wind verteilte die Flocken auf Autos, in Hecken, Sträuchern und Bäumen. Was anfangs bedrohlich aussah, wurde vom leicht einsetzenden Sprühregen wieder zerdrückt. War es ein Unfall oder ein dummer Karnevals-Scherz? Die Untere Wasserbehörde nahm die Ermittlungen auf.
Siegfried Gruber, Leiter der Unteren Wasserbehörde des Kreises Gütersloh, gab am Dienstagnachmittag vorerst Entwarnung. »Wir nehmen an, dass es sich dabei um flüssiges Waschmittel oder Shampoo handelt. Die Ursache können wir noch nicht nennen. Aber giftig scheint der Schaum nicht zu sein«, sagte der 53-jährige Experte. Trotzdem, so Gruber, habe man zusammen mit der Feuerwehr vorsichtshalber eine Wasserprobe genommen, »um auf der sicheren Seite zu sein«. Diese sei umgehend in das Labor des Hygienischen Institutes nach Bielefeld zur genauen Analyse geschickt worden.
Einen Tag nach dem »Schaum-Alarm« standen dann die ersten Ergebnisse bei der Suche nach dem Verursacher fest. Laut Gruber konnte der Schaum bis zu einem Regenrückhaltebecken in Sennestadt zurückverfolgt werden.
Drei Kanäle münden in das Becken, was die Arbeit für die Untere Wasserbehörde der Stadt Bielefeld nicht einfacher macht. »Dahinter steht ein großes Einzugsgebiet«, sagt Mitarbeiter Hans-Werner Ohse. Erste Betriebe seien zur Kontrolle bereits aufgesucht worden. Auch die Kripo habe man eingeschaltet - bislang ohne Ergebnis. Von Seiten des Umweltamtes werde weiterhin versucht, den Verursacher einzugrenzen. »Wenn es eine sporadische Einleitung war, dann wird es allerdings schwierig«, erklärt Ohse.
Obwohl die Ergebnisse der Wasseranalyse des Hygienischen Institutes in Bielefeld noch nicht vorlagen, ging auch der Bielefelder Experte davon aus, dass Tenside die Schaummassen auf der Dalke verursacht haben. Es müssen größere Mengen Reinigungsmittel in den Bach geflossen sein. »In dieser Größenordnung hatten wir das noch nicht«, sagt der Mitarbeiter des Bielefelder Umweltamtes. Benachrichtigt wurde seine Behörde am Dienstagmorgen um 8.10 Uhr aus Gütersloh. Ohse nimmt deshalb an, dass der Vorfall am späten Montagabend oder in der Nacht zu Dienstag passiert ist.
Siegfried Gruber indes war froh, dass keine toxischen Stoffe in die Dalke gelangt sind. »Sonst hätten wir tote Fische gefunden.«

Artikel vom 02.03.2006