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Mehr Rechte als
in der Heimat


Zu der Berichterstattung über einen Sportstudiobetreiber, der verlangt hat, in seinem Studio deutsch zu sprechen, schreibt eine Leserin:
Ein Migrationsrat ist dafür zuständig, die Interessen von Ausländern zu vertreten, aber einem Deutschen die Konzession entziehen zu wollen, weil er Kunden bittet, deutsch zu reden, das geht dann doch zu weit. Als »Mischling« weiß ich, dass es nicht einfach ist, zwischen zwei Kulturen zu stehen, aber vielen »Immigranten« geht es hier, was ihre Rechte anbetrifft, viel besser als im Heimatland, sonst würden wohl kaum so viele Ausländer hier in Deutschland leben (wollen).
Weder die britischen Kunden des Sportstudios - obwohl nur zeitlich begrenzt in Bielefeld und meist mit mangelhaften Deutschkenntnissen - noch andere Nationalitäten hatten bisher Probleme mit der Bitte des Geschäftsführers. Da frage ich mich, warum zwei Menschen, die laut eigener Aussage in die deutsche Gesellschaft integriert sind und perfekt deutsch sprechen, so ein Theater veranstalten. Wenn ein Deutscher seine Gäste oder Kunden darum bittet, deutsch zu reden, so gebietet es die Höflichkeit, dieser Bitte nachzukommen, es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Mir fehlt daher jegliches Verständnis dafür, dass ein Deutscher in Deutschland verklagt werden soll, wenn er um die Verwendung der Landessprache bittet.
Natürlich lasse auch ich mir meine Heimatsprache nicht verbieten, aber Rücksichtnahme gehört nun einmal zur guten Erziehung und kann nicht immer nur von den Deutschen verlangt werden. In meinem Freundeskreis gibt es viele Ausländer aus unterschiedlichen Nationen, aber sie alle haben eines gemeinsam: Wenn jemand dabei ist, der die andere Sprache nicht versteht, dann spricht man natürlich deutsch!
Brenda IngleBielefeld

Artikel vom 04.03.2006