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Keine Kompromisse auf dem Dach

Mängel sofort beseitigen lassen - Handwerk bietet Wartungsvertrag an

Wenn der Schnee endlich verschwunden ist und die Frühlingssonne lacht, steht vielerorts das große Reinemachen an. Eine gute Gelegenheit, auch das Dach zu überprüfen.
Tag für Tag ist das Dach Wind und Wetter ausgesetzt. Regen, Hitze, Kälte und Luftverschmutzungen hinterlassen ihre Spuren. Die zu beseitigen ist Sache des Fachmanns, will man nicht irgendwann ein undichtes Dach über dem Kopf haben.
Der Winter ist eine harte Zeit für die Hauskrone: Frost, Regen, tonnenschwere Schneelasten sowie Stürme wirken auf die Schräge ein. Dachdecker warnen jedoch vor zerstörerischen Putzmethoden. Hochdruckreiniger haben auf Dachpfannen nichts zu suchen. Bei Deckungen aus Titanzink sei ein derartiger Säuberungsbedarf ohnehin nicht gegeben. Schiefer hingegen könne in Ausnahmefällen mit einer Spezial-Methode gepflegt werden. Die Kontrolle von Dachhaut und Dämmung sollte am besten einem örtlichen Fachmann übertragen werden.
Am wichtigsten ist die Dachfläche. Der Handwerker stellt fest, ob bei kleinformatigen Deckungen Elemente verschoben, locker oder gebrochen sind - je nach Schadenslage wird er die Teile reparieren oder austauschen. Denn schon durch einzelne defekte Stellen kann Wasser eindringen und das Tragwerk durchfeuchten. Die Folgen: Balken faulen, zerstörerischer Hausschwamm und gesundheitsschädlicher Schimmel breiten sich aus. Sind große Teile des Daches nicht mehr funktionstüchtig, ist immer eine Umdeckung notwendig.
Laienhafte kosmetische Maßnahmen zur Algen- und Moosbeseitigung können ebenfalls Schäden verursachen. Beim unsachgemäßen Einsatz eines Hochdruckreinigers zum Beispiel kann Wasser in die Eindeckung eindringen, die Dämmung wird in Mitleidenschaft gezogen. Schieferdächer dagegen lassen sich in Ausnahmefällen mit einer Spezial-Methode ökologisch von der Grünbildung befreien. Nur schöner Schein - nicht mehr - ist eine nachträgliche chemische Beschichtung. Bereits beim Auftragen kann das Dach durch die Begehung Schaden nehmen. Daher: Finger weg von der Nachbeschichtung alter Dächer.
Überprüft werden sollten beim Frühjahrsputz auf dem Dach auch die Anschlüsse an Lüfter und Kamin. Ist hier nicht alles dicht, dringt Regenwasser ein. Zudem sollten Dachrinnen und Kehlbleche gereinigt werden, sonst läuft das Wasser über und es kommt zu Schimmelbildung an der Hauswand. Ist im Laufe der Jahre die Laubzufuhr beträchtlich gestiegen, empfiehlt sich das Einlegen von Laubschutzgittern. Die Frühjahrskontrolle bezieht auch die Schräge von innen ein. Feuchte Stellen an der Decke deuten auf Lecks in der Luftdichtigkeitsschicht oder Fehlstellen der Dämmung hin. Diese sollten sofort beseitigt werden. Denn funktioniert die Dämmschicht in der warmen Jahreszeit nicht einwandfrei, entsteht ein Barackenklima - die Wohnqualität sinkt. Eine neue Dämmung zwischen den Sparren sowie eine moderne Dampfbremse sind schnell eingebaut.
Auf der sicheren Seite sind Hausbesitzer, wenn sie mit einem Dachhandwerker einen Wartungsvertrag abzuschließen. Wie oft der Fachmann das Dach überprüft, kann ausgehandelt werden, ratsam ist jedoch eine Inspektion pro Jahr nach dem Winter. Der Dachhandwerker nimmt die Schräge haargenau unter die Lupe, Mängel werden in einer Checkliste aufgezeigt - und am besten umgehend beseitigt.

Artikel vom 11.03.2006