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Berlins Museumsinsel
kostet 1,5 Milliarden

Denkmalschutz hat Vorrang -ÊBaubeginn 2011

Berlin (dpa). Die Wiederherstellung der Berliner Museumsinsel wird 1,5 Milliarden Euro teuer. Das hat gestern der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, erklärt.

Mit der geplanten Sanierung des Pergamonmuseums für 351 Millionen Euro und dem Bau eines vierten Flügels sei der Durchbruch für den Aus- und Umbau des Weltkulturerbes gelungen, sagte Lehmann. Rechnet man die Sanierung der Berliner Staatsbibliothek hinzu, kommen Kosten von 2,29 Milliarden Euro zusammen. Im Mittelpunkt des ehrgeizigen Vorhabens steht der Umbau des Pergamonmuseums, der 351 Millionen Euro verschlingt und vollständig mit Bundesmitteln finanziert wird.
Mit dem vierten Museumsflügel nach Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers soll ein zusammenhängender Rundgang auf einer Ebene durch die Denkmäler Mesopotamiens und Ägyptens sowie aus dem antiken Griechenland und Rom möglich sein. Auch eine Verbindung zu den benachbarten Museen ist vorgesehen. Durch die Abrundung mit dem Ungers-Flügel soll im heutigen Ehrenhof ein Forum entstehen, das von allen Seiten zugänglich sein wird.
Bei dem Umbau erhalte der Denkmalschutz oberste Priorität, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin, Peter-Klaus Schuster. Die Bauarbeiten an dem 1930 fertig gestellten und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Museum sollen in Abschnitten erfolgen. Oberstes Ziel sei es, weite Teile des Museums auch während der Bauarbeiten für das Publikum geöffnet zu halten, sagte Lehmann. Mit einer Million Besucher im Jahr gehört das Pergamonmuseum zu den erfolgreichsten in Deutschland. Nach weiteren Detailplanungen soll mit dem Bau 2011 begonnen werden.
Die Renovierung des Pergamonmuseums gilt als ambitioniertes Projekt zur Wiederherstellung der Museumsinsel mit ihren fünf Häusern. Seine Antikensammlung gehört zu den größten der Welt.

Artikel vom 28.02.2006