28.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Land mietet 40 Pferde
für neue Reiterstaffel

Pflege der Tiere nicht mehr Sache der Polizei


Düsseldorf (dpa). Für zwei neue Polizeireiterstaffeln in Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung 40 Pferde mieten. Das hat Innenminister Ingo Wolf (FDP) jetzt angekündigt. »Die jährlichen Leasinggebühren belaufen sich auf 33 500 Euro«, sagte Wolf. Zusätzliche Planstellen für Polizeireiter seien ebenso wenig vorgesehen wie eine Aufstockung der Etatmittel des Innenministeriums.
Die SPD zweifelt an der Effizienz der Polizeipferde. Immerhin habe die Unternehmensberatung Kienbaum schon 1995 ermittelt, dass die Reiterstaffeln weniger als die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die Sicherheit im Einsatz seien, heißt es in der SPD-Anfrage. Die übrige Zeit werde für Pflege, Transport und Ausbildung verbraucht.
»Die neu eingerichteten Landesreiterstaffeln unterscheiden sich wesentlich von den Anfang 2003 aufgelösten Reiterstaffeln«, hielt Wolf dem entgegen. Pferdepflege, Versorgung und Hufbeschlag erfolgten nicht durch Personal der Polizei. »Zu Beginn jeder Dienstschicht stehen die Pferde einsatzbereit zur Verfügung.«
Die 50 Polizeibeamten, die für die neuen Staffeln ausgewählt wurden, seien ebenso erfahren wie die Pferde. Damit reduziere sich der Aufwand für Aus- und Fortbildung auf das einsatztaktisch Erforderliche.
Für Zugfahrzeuge, Transportanhänger und Ausstattung mussten 1,2 Millionen Euro aufgewendet werden; für die Unterbringung der Tiere fallen monatlich 27 000 Euro an. »Sobald ein entsprechender Ausbildungsstand erreicht ist, werden die Landesreiterstaffeln auch an Sicherheitsübungen zur Fußballweltmeisterschaft teilnehmen«, sagte der Minister.

Artikel vom 28.02.2006