Bielefeld (WB). Nach Tschaikowskys »Jungfrau von Orleans« erfolgt gut zwei Monate später mit Giuseppe Verdis »Nabucco« die nächste große Oper, die in der Oetkerhalle konzertant präsentiert wird. Beiden Werken gemeinsam ist die Tendenz zu großen, bildmächtigen Tableaus, in denen die Komponisten weniger auf subtile Personen-Dramaturgie als auf die Kraft der klanglichen Versinnlichung setzen. In beiden Opern spielt der Chor eine Hauptrolle. Wie schon in der »Jungfrau« wird er auch in »Nabucco« durch den Extra-Chor erweitert. Im Zentrum steht der fulminante »Gefangenenchor«. Bei der Uraufführung 1842 an der Mailänder Scala fiel »Va pensiero« auf fruchtbaren Boden. Später erkoren die Italiener den Chor bekanntlich zu ihrer inoffiziellen Nationalhymne. Neben der plakativen Wucht der Massenszenen komponierte Verdi Arien von markanter melodischer und rhythmischer Erfindungskraft, in der sich Volkstümliches und Kunstvolles kongenial verbindet. Die Premiere findet am Samstag, 4. März, 19.30 Uhr, in der Oetkerhalle statt. In den Hauptrollen sind Alexander Marco-Buhrmester (Nabucco) und Nana Miriani (Abigaille) zu erleben.