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Bush: »Wir fassen
Bin Laden noch«

Überraschend in Afghanistan

Kabul (dpa). Bei einem überraschenden Besuch in Afghanistan hat sich US-Präsident George W. Bush davon überzeugt gezeigt, dass El-Kaida-Chef Osama Bin Laden noch gefasst wird.
Reiste nach Indien weiter: US-Präsident Bush.
Mit Blick auf Bin Laden und Taliban-Anführer Mullah Omar sagte Bush gestern in Kabul: »Es ist nicht die Frage ob, sondern wann sie vor den Richter gebracht werden.« Vor einem für Samstag geplanten Besuch Bushs in Pakistan wurden dort im Grenzgebiet zu Afghanistan bei einer Anti-Terror-Offensive mindestens 25 mutmaßliche Extremisten getötet. In der Grenzregion werden auch Bin Laden und Mullah Omar vermutet.
Bush warnte eindringlich vor dem Aufstieg Irans zu einer Atommacht gewarnt. Eine iranische Atombombe »wäre das Destabilisierendste, was der Region und der Welt passieren könnte.«
Afghanistans Präsident Hamid Karsai bedankte sich bei den USA und nannte Bush den Mann, »der geholfen hat, uns zu befreien«.
Bush traf in Afghanistan auch US-Soldaten und weihte in Kabul die neue US-Botschaft ein. Die USA sind dort mit 19 000 Soldaten der mit Abstand größte Truppensteller. Washington will die US-Truppen im unruhigen Süden schrittweise um 3000 Soldaten reduzieren.
Bush sagte, am Samstag in Islamabad werde er mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf auch das Problem des grenzüberschreitenden Terrors zwischen Pakistan und Afghanistan ansprechen.
Musharraf griff unterdessen Karsai wegen dessen Vorwürfen, dass Extremisten von Pakistan aus Ziele in Afghanistan attackierten, scharf an. »Wir versuchen, unser Haus in Ordnung zu bringen, er sollte an sein Haus denken, anstatt Pakistan zu beschuldigen.« Vor Bushs Ankunft in Indien demonstrierten in Neu Delhi zehntausende Muslime gegen den Besuch.

Artikel vom 02.03.2006