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Grüne Jugend will Ehe abschaffen

Programmatische Erklärung: »Monogamie ist keine Lösung«


Von Rolf Dressler
Berlin (WB). Die »Grüne Jugend«, die Nachwuchsorganisation von Bündnis 90/Die Grünen, fordert die Abschaffung der traditionellen Institution Ehe. Diese Lebensform sei »überholt«, heißt es in einer programmatischen Erklärung unter dem Titel »Monogamie ist keine Lösung«. Das herkömmliche Bild von Kleinfamilie und Familie - also Vater, Mutter, Kind(er) - werde den heutigen Bedürfnissen und Vorstellungen der Menschen nicht mehr gerecht. Diese wünschten sich vielmehr »Beziehungen auf Zeit, Beziehungen mit mehr als einer Person sowie Freundschaften mit Sex«.
Die Liste derer, die durch Verengung des gesellschaftlichen Leitbildes auf Zweier-Ehe und Kleinfamilie in ihrer Entfaltung massiv behindert würden, werde immer länger. Vor allem auch Frauen und Homosexuelle werden nach Darstellung der »Grünen Jugend« benachteiligt. Ihre Forderung versteht die Nachwuchsorganisation nach eigenem Bekunden ausdrücklich als Gegenentwurf zu einem Aufruf von sechs jungen CSU-Bundestagsabgeordneten, »das jahrhundertealte, traditionell bewährte Familienbild zu bewahren und sorgsam zu pflegen«.
Darauf erwiderte jetzt die »Grü- ne Jugend«: »Auch ewig Gestrige wie diese wohl nur biologisch jungen Unionsabgeordneten« könnten »doch nicht die Augen verschließen vor den heutigen gesellschaftlichen Realitäten.«
Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 02.03.2006