01.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Trockenbau macht Wände mobil

Mit nur wenig Aufwand modeln patente Platten jeden Grundriss um

Wenn sich der Platz- und Raumbedarf in einem Haus ändert, heißt es: anpassen an neue Gegebenheiten. Ein Mauerersatz muss her. Einer, der sich jederzeit wieder umrüsten lässt.Auch in Räumen mit stark wechselnder Luftfeuchtigkeit wie Küche und Bad kann die Gipsfaser-Platte eingesetzt werden. Zumal sie hochstabil ist. Hängeschränke und Regale trägt sie mit Leichtigkeit.
Ob Gips- oder Gipsfaserplatten zum Einsatz kommen, Wände aus Glas, Holzverbundwerkstoffen oder sogar aus stranggepresstem Stroh - der Fortschritt im Haus heißt flexible Trennwand. Sie wird auf Trägerelementen wie Metall- oder Holzprofilen montiert. Diese weit verbreitete Metallständer- beziehungsweise Holzständerwand, beplankt mit Gipskarton oder Gipsfaserplatten, hat schon so manchen Grundriss auf den Kopf gestellt. Sie zeichnet sich durch einfache Handhabung aus: Vom Einmessen der Wandflucht über das Ankleben einer Filzanschlussdichtung am Boden bis hin zu den verschiedensten Ausführungen von Türzargen und dem Einhängen des Türblattes ist alles sorgfältig in Bauanleitungen erklärt.
Mit einer dreischichtigen Holzwerkstoffplatte schlägt der Bauherr gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Das stabile Material ist statisch hoch belastbar und auch für Brandschutzkonstruktionen einsetzbar. Das Trockenbauprodukt ist wie geschaffen zur Kombination mit Glas oder Holz.
Leicht zu handhaben, belastbar, robust verarbeitet und zur Vorfertigung geeignet, mit diesen Attributen hat eine Innenwandplatte aus Holzfasern ihren Markt gefunden. Die Platte kann im Wandbereich als geschosshohes Beplankungsmaterial für tragende, aber auch für leichte, nichttragende Trennwände eingesetzt werden.
Als Schnellbauwand ohne zusätzliche Metall- und Holzständerkonstruktion lässt sich eine feste 58-Millimeter-Wand aus verdichtetem, stranggepressten Stroh zur nichttragenden Raumtrennung eingesetzen. Das Element wird mit Handkreissäge, Stichsäge oder Fuchsschwanz geschnitten. Alle Schnittkanten sollten mit einem feuchtigkeitsabweisenden Selbstklebeband isoliert werden. Sogar für Bäder und Duschen sind die »Stroh-Wände« geeignet. Mit handelsüblichen Gipskartonplatten können sie nachträglich beschichtet werden.
Will eine junge Familie ein älteres Wohnhaus erwerben, ist sie von den vorhandenen Grundrissen selten begeistert. Das muss nicht zum Kaufverzicht führen. Die bisherigen nichttragenden Innenwände, meist aus Mauersteinen errichtet, können entfernt werden. An ganz neuer Stelle werden Leichtbauwände gesetzt. Schlanke Trennwände lassen sich bei verändertem Wohnbedarf jederzeit erneut »bewegen« und verursachen weit weniger Umbauärger als eine Wand aus einzelnen Steinen. Das ist das Gemeinsame aller Trennwände, ganz gleich, für welches Material man sich letztendlich entscheidet.

Artikel vom 01.04.2006