Sonntag, 4. Juli 1954, 16.55 Uhr: »Hier sind alle Sender in der Bundesrepublik Deutschland und in Westberlin. Wir schalten jetzt nach Bern zum Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft. Reporter ist Herbert Zimmermann.« Seine Sternstunde. Denn es folgten Sätze, die für immer sitzen. Als die ungarische Nationalmannschaft früh in Führung gegangen war, da stöhnte er auf: »Was wir befürchtet haben, das ist eingetreten.« Höhepunkt war dann natürlich die Schilderung des entscheidenden 3:2. »Abgewehrt, aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt: Toooor! Toooor! Toooor für Deutschland.« Zimmermann, wie er tobte und lobte. Denn Torwart Toni Turek feierte er nach tollen Paraden als »Teufelskerl« und »Fußball-Gott«. Und der Reporter bat die ganze Nation vor den Radios doch bitteschön mitzuzittern, als die letzten Minuten liefen: »Halten sie mich für verrückt, halten sie mich für übergeschnappt. Aber auch Nicht-Fußballer sollten ein Herz für diese Mannschaft haben.« Dann der Abpfiff, da schrie er seine Freude heraus: »Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus.« Stimmt nicht. Dieses Spiel ist nicht aus, es »lebt« immer weiter. Auch dank Herbert Zimmermann (1917 bis 1966), der Stimme von Bern.
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