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Prozess um Atommüll-Endlager

Oberverwaltungsgericht überprüft Genehmigung für Schacht Konrad

Einer der Kläger gegen das Atommüll-Endlager, Walter Traube, sprach gestern vor dem Gerichtsgebäude zu den Demonstranten. Foto: dpa
Lüneburg (dpa). Am Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat gestern das Verfahren um die Genehmigung des Atommüll-Endlagers Schacht Konrad in Salzgitter begonnen. Mehrere Dutzend Atomkraftgegner protestierten vor dem Gericht gegen den Plan, in dem ehemaligen Eisenerzbergwerk schwach- und mittelradioaktiven Abfall aus ganz Deutschland einzulagern. Die Demonstranten kritisierten unter anderem, dass bei der Planung die Langzeitsicherheit des Lagers nicht ausreichend untersucht worden sei.
Die Richter müssen prüfen, ob die Genehmigung von Schacht Konrad durch das niedersächsische Umweltministerium rechtens war. Gegen den Bau geklagt haben die Kommunen Salzgitter, Lengede und Vechelde sowie zwei Landwirte, deren Hof 400 Meter von dem Gelände des ehemaligen Bergwerkes entfernt liegt. Ein Urteil wird heute erwartet. Der Vorsitzende Richter sagte zu Beginn: »Das Verfahren ist von außergewöhnlicher Bedeutung. Hier geht es um das erste Endlager, das einer vollen gerichtlichen Prüfung unterzogen wird.« Schacht Konrad war im Jahr 2002 nach langem politischem Tauziehen genehmigt worden.

Artikel vom 01.03.2006